Mit ARGYLLE zaubert Matthew Vaughn nach der Kingsman-Reihe seine nächste Agenten-Thriller-Komödie aus dem Hut – wie immer mit einem sensationellen Star-Aufgebot.
Elly Conway (Bryce Dallas Howard) ist Autorin von Spionage-Bestsellern und verbringt ihre Abende lieber zurückgezogen mit ihrem Kater Alfie. Ihre Bücher handeln vom Geheimagenten Argylle (Henry Cavill) und dessen Mission, ein weltumspannendes Verbrecherkartell zu entlarven. Eines Tage jedoch geschieht das Unfassbare: Ellys fiktive Geschichten gleichen mehr und mehr denen einer realen Geheimdienstorganisation. Plötzlich befindet sich Elly gemeinsam mit dem an einer Katzenallergie leidenden Spion Aidan (Sam Rockwell) auf einer wilden Mission rund um den Globus – und die Grenze zwischen Realität und Fiktion verschwimmt zunehmend…
Als Matthew Vaughn 2014 mit „Kingsman – The Secret Service“ um die Ecke kam, waren wir alle begeistert. Endlich gab es mal wieder einen cleveren, aber dennoch urkomischen Agentenfilm mit einer Top-Besetzung: Colin Firth, Taron Egerton, Samuel L. Jackson und Sofia Boutella überzeugten auf ganzer Linie. mit der Fortsetzung „Kingsman – The Golden Circle“ ging es 2017 minimal bergab, der Film sorgte aber trotzdem für etliche Lacher und WTF-Momente. 2021 schloss sich dann der Kreis mit „The King’s Man – The Beginning“ mit neuer Schreibweise, allerdings landete die Story eher im Mittelmaß.
Jetzt wagt Vaughn mit ARGYLLE den Neuanfang im Agentenfilm-Genre, Kingsman-Fans werden sich aber trotzdem gleich zu Hause fühlen. Zum Glück ist der Humor nicht ganz so übertrieben, Abzüge gibt es aber dennoch in der B-Note, denn einige der Special Effects sehen wirklich bescheiden aus. Das kennen wir heutzutage wesentlich besser. Deutlich zu erkennen sind jedoch die Unterschiede in der Qualität der CGI-Aufnahmen. Denn einige Effekte sind dann wieder unfassbar stark gelungen, wie beispielsweise eine Kampf-Tanz-Choreographie in neonfarbenen Rauchschwaden. Wenn man im Abspann sieht, wie viel Digitalschmieden an der Produktion beteiligt waren (was durchaus üblich ist), dann hätte der Film vielleicht einmal einen Qualitäts-Koordinator benötigt. Aber sei es drum.
In ARGYLLE setzt Vaughn wiederholt auf dieselben Stars, wie beispielsweise Sofia Boutella oder Samuel L. Jackson, der dieses Mal zum Glück nicht schwer lispeln muss, aber trotzdem arg unterfordert wird. Dafür stimmt die Chemie jedoch zwischen Bryce Dallas Howard und Sam Rockwell, die sich nahezu perfekt die Bälle zuspielen.
Vielleicht hätte ARGYLLE besser auf den einen oder anderen Twist verzichten und dafür die 139 Minuten etwas straffen können, ich fühlte mich aber trotzdem bestens unterhalten.
Der Kater Alfie wird übrigens von Chip dargestellt, dessen prominentes Frauchen wir alle kennen: Claudia Vaughn, geborene Schiffer, die auch als Produzentin des Films fungiert.
Kleiner Tipp: Nachdem alle Abenteuer bestanden sind, lohnt es sich, noch ein wenig sitzen zu bleiben. In der Mitte des Abspanns folgt noch eine kleine Szene, die den Film ein wenig einordnet. Mehr sei dazu aber an dieser Stelle nicht verraten…
Argylle (USA 2023)
139 Minuten
Action / Thriller
Matthew Vaughn
Jason Fuchs
Bryce Dallas Howard, Sam Rockwell, Bryan Cranston, Catherine O’Hara, Henry Cavill, Sofia Boutella, Dua Lipa, Ariana DeBose, John Cena, Samuel L. Jackson, Tomás Paredes, Stanley Morgan, Adetomiwa Edun, Jason Fuchs, Richard E. Grant, Rob Delaney, Jing Lusi, David Bedella, Anthony Kaye
Universal Pictures International Germany GmbH