The First Slam Dunk

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Wir haben die „Sportschau“, die TV-Kanäle Sport 1 und Eurosport sowie NFL-Live-Übertragungen auf RTL. Brauchen wir einen Zeichentrickfilm, in dem nur Basketball gespielt wird? In THE FIRST SLAM DUNK hat der japanische Regisseur Takehiko Inoue eine erfolgreiche Manga-Serie aus den 1990er-Jahren als Animé inszeniert. Was soll das?

Nach dem Tod seines älteren Bruders, einem erfolgreichen Basketball-Spieler seiner High School, der von einem Bootsausflug nicht zurückkam, will Ryoto in dessen Fußstapfen treten. Sein Makel: Er ist nicht der Größte. Doch seit der Basketball-WM vor wenigen Monaten wissen wir: Weltmeister Dennis Schröder aus Braunschweig wurde zum besten Spieler des Turniers gekürt – und er ist NUR 1,85 Meter groß. Es kommt eben nicht immer auf die Größe an…

Der Rest des Films ist ein aufwändig umgesetztes Basketball-Spiel, das sich natürlich erst in letzter Sekunde mit nur einem Punkt Vorsprung entscheidet. Wer ein bisschen Ahnung von Basketball hat, weiß, dass Spiele oft so knapp enden.

THE FIRST SLAM DUNK ist liebevoll gezeichnet und erstaunlich effektvoll und virtuos inszeniert. Und auch die Tragik kommt nicht zu kurz. Doch das alles ist leider ein bisschen blutleer. Schade!