Best of Cinema: Der Name der Rose

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Da hatte der deutsche Produzent Bernd Eichinger so richtig zugeschlagen. Das Romandebüt des italienischen Semiotik-Professors Umberto Eco war 1980 ein unglaublicher Welterfolg – und Eichinger sicherte sich sofort die Filmrechte. DER NAME DER ROSE kam 1986 unter der Regie des französischen Regisseurs Jean-Jacques Annaud in die Kinos – und wurde eine cineastische Sensation. Der Coup war natürlich die Besetzung der Hauptrolle: Kein Geringerer als Ex-Bond Sean Connery spielte den wissbegierigen Amateur-Detektiv William von Baskerville. Jetzt kommt DER NAME DER ROSE in der Reihe „Best of Cinema“ wieder in unsere Kinos.

Der Mittelalter-Experte Umberto Eco hatte für sein Romandebüt einen genialen Einfall: Warum verbinde ich eine für viele Leser fremde Epoche nicht mit einem Genre, das jeder kennt: mit dem klassischen Krimi? So verzahnte er eine Geschichte, die in längst vergangenen Zeiten unter Mönchen spielt, mit einer Mördersuche à la Sherlock Holmes seines britischen Kollegen Arthur Conan Doyle.

Im Jahr 1327 reist der Franziskaner William von Baskerville (Sean Connery) alias Sherlock Holmes mit seinem Adlatus, dem Novizen Adson von Melk alias Dr. Watson (Christian Slater) in eine abgelegene Abtei der Benediktiner in den Bergen des Appenin, um an einem theologischen Disput teilzunehmen. Doch die Gegenwart holt ihn ein. Der Abt berichtet ihm von merkwürdigen Todesfällen im Kloster. Treibt ein Serienmörder sein Unwesen? Welchen Einfluss hat der blinde Bibliothekar? Was geschieht im Labyrinth der riesigen Bibliothek? Und warum werden die toten Mönche mit geschwärzten Fingern und Zungen gefunden?

Akribisch sammelt William alle Spuren und stößt dabei auf eine Mauer des Schweigens. Wie in einem richtigen Krimi kämpfen sich William und Adson durch ein Gespinst von Motiven und Indizien. Das alles verzahnt Regisseur Jean-Jacques Annaud opulent mit wunderbaren Bildern einer fernen Epoche. Und Sean Connery dominiert jede Szene. Gedreht wurde unter anderem im hessischen Kloster Eberbach im Rheingau.

Großes Kino! Seien wir dankbar, dass wir DER NAME DER ROSE wieder auf der Leinwand genießen dürfen. Der Film läuft am 5. Dezember in ausgewählten Kinos.