Freelance

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Manche Filmgenres haben es schwer: Wie passen Action-Komödie, Polit-Satire und blutiger Thriller zusammen? Auch ich habe so meine Bedenken. Doch manchmal funktioniert es – wie jetzt in FREELANCE von Pierre Morel.

Der ehemalige US-Special-Forces-Soldat Mason (Ex-Wrestling-Champion John Cena) musste vor Jahren erleben, wie bei einem missglückten Einsatz in Südamerika alle seine Kameraden ums Leben kamen. Seine Frau und sein neu geborener Sohn verlangen von ihm, einen soliden Beruf zu ergreifen. So wird er ein mittelmäßiger Anwalt – und langweilt sich dabei zu Tode. Doch sein alter Militärkumpel Sebastian (Christian Slater) bietet ihm einen Neuanfang an: Er soll als Bodyguard die preisgekrönte Journalistin Claire (Alison Brie) schützen, die ein Interview mit dem berühmt-berüchtigten Diktator Venegas (Juan Pablo Raba) von Paldonien vereinbart hat.

Bei ihrem ersten Treffen landen Mason, Claire und Venegas in einem Hinterhalt, als sie von Rebellen beschossen werden. Mason rettet die beiden – doch es bleibt ein fader Nachgeschmack: Venegas war damals angeblich Schuld am Tod von Masons Kameraden. Auf der Flucht verstecken sich die drei im Dschungel bei indigenen Völkern, wo Claire ein Live-Interview organisiert. Den finalen Showdown erleben wir dann im Präsidentenpalast…

Eine Komödie, bei der Menschen sterben – das ist nicht jedermanns Sache. Auch ich habe dabei meine Probleme. Immerhin: Die Polit-Satire ist von Regisseur Pierre Morel herrlich zynisch inszeniert – da stimmt jede Pointe. Wer denkt da nicht an Pablo Escobar? FREELANCE ist keine Filmkunst, aber das fertige Produkt macht Spaß. Solange man seine politische Gesinnung unter Verschluss hält. Grenzwertig!