Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Wer denkt sich bloß solche bescheuerten Filmtitel aus? ARISTOTELES UND DANTE ENTDECKEN DIE GEHEIMNISSE DES UNIVERSUMS der Regisseurin Aitch Alberto basiert auf dem gleichnamigen Jugendroman von Benjamin Alire Sáenz. Ein Titel, den die Welt nicht braucht! Da müssen wir durch! Doch der Film entpuppt sich zu unser aller Überraschung als eine sympathische Coming-of-age-Geschichte zweier Teenager im Westen der USA.

1987, El Paso, Texas: Aristoteles (Max Pelayo) und Dante (Reese Gonzales) leiden darunter, von ihren Eltern die dämlichsten Vornamen der Menschheitsgeschichte erhalten zu haben. Kein Wunder, dass sich diese zwei Außenseiter unter denkbar ungünstigen Voraussetzungen anfreunden. Beide lieben die Astronomie – und verbringen den Sommer ihres Lebens an der örtlichen Highschool. Was beide verbindet, bleibt lange ein Geheimnis. Doch dann muss Dante mit seinen Eltern nach Chicago umziehen…

Hier verbinden sich „Coming of age“ und „Coming out“ zu einer schlüssigen und einfühlsamen Story. Nach einem Jahr ist Dante zurück in El Paso – und beide Freunde liegen am Ende nebeneinander und schauen in den Himmel: Wo verbirgt sich das Rätsel des Universums?

Die Regisseurin Aitch Alberto hat eigentlich vieles richtig gemacht – doch der Funke will leider nicht überspringen. Diese anrührende Liebesgeschichte bleibt in den Ansätzen stecken. Schade!