Nachdem die letzten Filme der Alien-Reihe 2012 und 2017 eher mittelmässig empfangen wurden, besinnt sich Autor und Regisseur Fede Alvarez mit ALIEN: ROMULUS auf die Stärken der Reihe und liefert mit Cailee Spaeny zudem noch die Idealbesetzung…
Die 25-jährige Rain (Cailee Spaeny) lebt seit dem Tod ihrer Eltern auf dem Minen-Planeten Jackson’s Star, wo jegliches Sonnenlicht fehlt. Ihr zur Seite steht ihr Bruder Andy (David Johnsson), ein Android, der darauf programmiert ist, sie mit allen Mitteln zu beschützen. In ihrem Bestreben, ein besseres Leben zu finden, begibt sie sich mit ihrem Ex-Freund Tyler (Archie Renaux), dessen Schwester Kay (Isabela Merced), sowie dem Paar Bjorn (Spike Fearn) und Navarro (Aileen Wu) auf eine erfolgsversprechende Mission. Ihr Ziel sind die Kryo-Schlafkammern auf der ausgemusterten Raumstation Romulus, mit denen ihnen die Reise zum weit entfernen Zielplaneten gelingen soll. Allerdings müssen sie sich beeilen, denn in 36 Stunden wird Romulus mit den Ringen des Planeten kollidieren, den sie umkreist. Doch mit dem, was sie dort erwartet, hat die Gruppe nicht gerechnet…
Chronologisch ist ALIEN: ROMULUS zwischen dem ersten Film der Reihe (1979) und „Alien: Die Rückkehr“ (1986) angelegt. Während Alien-Schöpfer in seinen letzten Filmen „Prometheus“ (2012) und „Alien: Covenant“ (2017) zwar eine interessante Mythologie aufbauen wollte, dabei aber leider vom Publikum abgestraft wurde, besinnt sich Fede Alvarez („Don’t Breathe„, „Evil Dead„) wieder auf das, was die Reihe zu Beginn ausmachte: Action und Spannung im Kampf Mensch gegen Alien. Nicht mehr und nicht weniger.
Zwar entwickelt sich auch ALIEN: ROMULUS nach dem klassischen Zehn-kleine-Menschlein-Prinzip, aber das stört hier nicht wirklich. Das liegt vor allem an der erstklassigen Besetzung, mit der großartigen Cailee Spaeny als heimliche Anführerin. Spaeny, die bereits in „Priscilla“ und „Civil War“ mehr als überzeugend war, zeigt hier, dass sie auch als toughe Action-Heldin die Idealbesetzung ist. Ihre Entwicklung von der vorsichtigen jungen Frau zu einer kompromisslosen Anführerin spielt Spaeny mit einer solchen Bravour, dass sie damit den Film komplett erdet.
Auch die Special Effects können sich sehen lassen. Fede Alvarez entschied sich dafür, auf klassische Spezialeffekte zu setzen. So entwickelte sein 80-köpfiges Team vier voll funktionsfähige animatronische Modelle des Xenomorphs, wie der Antagonist der Reihe offiziell heißt, mit denen die Schauspieler:innen agieren konnten. Natürlich kommen auch die bekannten Facehugger zum Einsatz, dieses Mal sogar in erhöhter Anzahl. Aber mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Mit ALIEN: ROMULUS ist es Fede Alvarez gelungen, dem ein wenig eingestaubten Alien-Franchise wieder neues Leben einzuhauchen. Manchmal ist halt einfach besser, auf Bewährtes zu setzen, statt zu versuchen, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen.