Vier Wände für Zwei

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Ein kleiner Film, eine kleine Geschichte – doch es funktioniert! Der spanische Film VIER WÄNDE FÜR ZWEI von Bernabé Rico entpuppt sich als ein Kammerspiel zwischen zwei Frauen unterschiedlichen Alters – basierend auf dem Theaterstück „100 m²“ von Juan Carlos Rubio, der mit Rico am Drehbuch beteiligt war. Zwei ziemlich beste Freundinnen! Warum nicht?

Die erfolgreiche Managerin Sara (Juana Acosta) will nach acht Jahren frustrierender Ehe etwas Neues wagen und sucht eine eigene Wohnung. Der überforderte Immobilienmakler Oscar (Carlos Areces) bietet ihr im Herzen von Sevilla eine Traumwohnung an. Der Haken: Die kettenrauchende Eigentümerin Lola (Kiti Mánver) hat ein Bleiberecht, solange sie lebt. Die Unterschrift beim Notar ist schnell erledigt – aber was dann? Muss Sara auf den Tod von Lola warten? Immerhin besuchen beide ein Bestattungsinstitut, wo Lola im Sarg schon mal Probe liegt.

Wie sich diese beiden Frauen zusammenraufen, bildet das Herzstück dieses sympathischen Films. Lola will einfach nicht sterben, und Sara wird selbst krank. Zwei tolle Schauspielerinnen und eine unscheinbare Story – auch so entsteht Kino. Ein besonderer Running Gag: Der oben erwähnte Oscar hat im Film gefühlt fünf verschiedene Berufe – am Ende auch noch Bestatter und Portier.