Pambara – Brauchen wir einen Boss?

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Manche Tierfilmer wollen es einfach nicht begreifen: Nichts ist nerviger, als Tiere zu beobachten, die mit Voice-Over-Stimme menschelnd und extrem altklug ihr abenteuerliches Leben kommentieren. Jedem Fan von Tierfilmen rate ich dringend ab, eine Kinokarte für PAMBARA – BRAUCHEN WIR EINEN BOSS von Matto Barfuss zu lösen. In seinem Vorgänger „Maleika“ ließ der Regisseur eine Geparden-Mama reden, die den Tod ihrer Jungen tränenreich betrauerte.

Auch der neue Film spielt in den Savannen Afrikas. In PAMBARA – BRAUCHEN WIR EINEN BOSS ist der „Held“ ein munteres Erdmännchen, der als Chef der Truppe das Leben seiner Großfamilie retten muss.

Papa Erdmann versammelt seine Kinder um sich und erzählt ihnen eine sehr eigenwillige Schöpfungsgeschichte über den Planeten Erde. Erst schuf Gott den Elefanten, dann kamen Nashörner und Flusspferde dazu. Alle Tiere lebten wie im Paradies – doch warum musste Gott auch noch den Menschen erschaffen? So begann der Wettstreit um die Herrschaft auf der Erde…

Kindgerecht lässt Matto Barfuss alles Kritische außen vor: Gibt es in der Savanne etwa keine „Fressfeinde“? Denn auch in Afrika gilt der brutale Satz: „Fressen und gefressen werden.“ Doch der Regisseur verzichtet bewusst auf blutige Szenen. Sind Kinder wirklich so naiv? Und die Erwachsenen ärgern sich! Richtig komisch ist nämlich keine einzige Szene. Nur putzig…

Legen wir afrikanischen Sand über dieses Debakel!