Magic Mike – The Last Dance

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Es gab Zeiten, in denen der US-Regisseur Steven Soderbergh noch richtig gute Filme drehte – denken wir nur an sein Regiedebüt „Sex, Lügen und Video“, mit dem er 1989 in Cannes die Goldene Palme gewann. Leider ist MAGIC MIKE – THE LAST DANCE der absolute Tiefpunkt seiner Karriere!

Vor zehn Jahren war der auch von Soderbergh gedrehte erste Teil „Magic Mike“ ein weltweiter Überraschungserfolg, im Nachfolgefilm „Magic Mike XXL“ (2015) übernahm Soderbergh unter seinen inzwischen bekannten Pseudonymen Peter Andrews und Mary Ann Bernard nur Kamera und Schnitt – jetzt ist er im dritten Teil wieder im Dauereinsatz. Doch zu welchem Preis?

Der ehemalige Stripper Mike Lane (zum dritten Mal wieder dabei: Channing Tatum) hat seinen Beruf an den Nagel gehängt und arbeitet in Miami als Barkeeper. Dort wird er von der reichen Society-Lady Maxandra (Salma Hayek Pinault) angesprochen. Erst landet er bei ihr im Bett, dann überredet sie ihn, mit nach London zu fliegen, wo sie ein heruntergekommenes Boulevardtheater besitzt. Mit einer Truppe nackter Männer soll er lahme, erfolglose Stücke auffrischen. Aber mittanzen will er nicht, er wird nur für die Choreografie sorgen. Doch sein letzter Tanz wird ja schon im Filmtitel versprochen…

Ich kann mich nicht erinnern, in jüngster Zeit einen solch spießigen Film gesehen zu haben. Die tanzenden Männer treten nur halbnackt (!) auf, und Maxandras Teenager-Tochter werden bei den Proben ständig die Augen zugehalten. In welcher Zeit leben wir eigentlich? Sorry, hier stimmt nichts!