M3GAN

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Ein Android als Spielgefährte für ein Kind – was kann da schon schiefgehen? Diese Frage haben schon zig Horrorfilme gestellt, da ist M3GAN von Gerard Johnstone keinesfalls eine Ausnahme…

Als die Robotik-Expertin Gemma (Allison Williams) unerwartet zum neuen Vormund ihrer verwaisten Nichte Cady (Violet McGraw) wird, stellt das ihr Leben erst einmal vollständig auf den Kopf. Zumal in ihrer Firma Ärger ins Haus steht, da sie heimlich Firmengelder und Arbeitszeit missbraucht hat, um eine lebensechte Puppe zu entwickeln. M3GAN, so der Arbeitstitel, der für „Model 3 Generative Android steht, gefällt dem Firmenchef zuerst überhaupt nicht, und so nimmt Gemma den Protoypen kurzerhand mit nach Hause, statt ihn zu vernichten. Dort entwickelt M3GAN einen geradezu mörderischen Beschützerinstinkt…

Die Idee ist keinesfalls neu und so erwartet der geneigte Horrorfan im Gegenzug vielleicht eine neue Herangehensweise an das Thema oder sonstige etwaige Besonderheiten. Warum sonst sollte man ein bekanntes Thema immer und immer wieder verfilmen, wenn man dem nichts hinzuzufügen hat?

Nun, eine wirkliche Neuerung steuert Regisseur Gerard Johnstone seinem Film nicht wirklich bei und so bleibt über die gesamten 102 Minuten der leicht fade Nebengeschmack zurück, das alles irgendwie schon mal so oder anders gesehen zu haben. Natürlich ist die tricktechnische Umsetzung hervorragend, aber das kann in der heutigen Zeit kein Alleinstellungsmerkmal mehr sein.

Und so arbeitet sich Johnstone Stück für Stück wie an einer Art Strichliste ab, ohne dabei etwas Neues abzuliefern. Positiv sind hier lediglich die durchaus guten Darsteller hervorzuheben und die Tatsache, dass der Regisseur seinen letzten Showdown relativ flott über die Bühne bringt. Wo andere Filmemacher gerade in letzter Zeit ihre Endkämpfe endlos in die Länge ziehen, hält sich der Wiederauferstehungszyklus des Androiden hier zum Glück arg in Grenzen.

Wenn man sich als Zuschauer im Horror-Genre zu Hause fühlt, dürfte M3GAN wenig bis gar keine Überraschungen parat halten. Als Neuling, der noch nie einen thematisch ähnlich gelagerten Film gesehen hat, könnte man sich aber ggf. doch ein wenig unterhalten fühlen.