La Chimera

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Die italienische Regisseurin Alice Rohrwacher liebt abseitige Themen. In LA CHIMERA geht es um eine Bande von Grabräubern, die in den 1980er-Jahren auf der Suche nach etruskischen Gräbern italienische Höhlen durchwühlten – in der Hoffnung, wertvolle Grabbeigaben zu finden und zu verkaufen.

Chef der Bande ist der englische Wünschelrutengänger Arthur (Josh O’Connor, bekannt als Prinz Charles aus der TV-Serie „The Crown“), der immer wieder reiche Beute findet. Doch eigentlich will er nur seine große Liebe Beniamina (Yile Yara Vianello) wiedersehen, die verschwunden ist. Auch ihre Mutter Flora (!: Isabella Rossellini) weiß nicht, was mit ihr passiert ist. Zu allem Überfluss legt sich die Bande mit ihrer Hehlerin Spartaco (Alba Rohrwacher, der Schwester der Regisseurin) an…

Das ist doch alles sehr abstrus und wenig überzeugend. Hier hat Alice Rohrwacher eindeutig den Bogen überspannt – nach dem Motto: Who cares? Und wir sitzen 131 (!) Minuten im Kino und fragen uns: Was soll das?

LA CHIMERA lief auch beim Filmfest Hamburg 2023 – nicht unbedingt als Höhepunkt des Festivals. Schade!