Donnie Yen’s Sakra

27.04.2023

Vor kurzem durften wir ihn als blinden Gegenspieler von John Wick in dessen viertem Film bewundern – wer erinnert sich nicht gern an das finale Duell vor der Kirche Sacre Coeur in Paris? Jetzt hat Donnie Yen in Personalunion als Hauptdarsteller, Produzent und Regisseur sein Regiedebüt abgeliefert – und der deutsche Verleih trägt dem Rechnung: Bei uns kommt das Werk unter dem Titel DONNIE YEN’S SAKRA in die Kinos.

Der 130 Minuten lange Film basiert auf dem 1963 erschienenen Roman „Halbgötter und Halbteufel“, einem Klassiker des sogenannten „Wuxia“-Genres. Und zwei Vorbilder sind schon nach wenigen Minuten auszumachen: die düsteren Dramen von William Shakespeare und die fantastischen Welten der Marvel-Comics.

Chinas Martial-Arts-Superstar Donnie Yen spielt den übermächtigen Kampfkünstler Qiao Feng, der zum hochangesehenen Anführer der gefürchteten „Bettler-Gang“ aufgestiegen ist. Doch dann fällt ein Verdacht auf ihn: Er soll den Chef der bedeutenden Song-Sippe ermordet haben, was zumindest dessen Witwe behauptet. Außerdem tauchen Zweifel an seiner Herkunft auf. Ist er etwa das Kind einer verfeindeten Sippe?

Seine „Bettler-Gang“ entlässt ihn, und den Kampf mit der Song-Dynastie überlebt er nur mit knapper Not. Um seine Ehre wieder herzustellen, sinnt Qiao Feng auf Rache. Unterwegs trifft er eine verletzte junge Diebin (Yuqi Chen), um die er sich von nun an kümmert. Zum Glück ist der Held mit magischen Kräften ausgestattet, wie wir dies von den Marvel-Figuren kennen: Qiao Feng kann durch die Lüfte fliegen, dazu auch Feuer und Wind für die eigenen Dienste nutzen. Dieser „Halbgott“ nimmt es für den Rest des Films mit halb China auf – und überlebt jedes blutige Gemetzel. Da stürzen ständig krachend Gebäude ein, und er hat inzwischen Stichwunden am ganzen Körper. Das muss man einfach glauben! Nach mehr als zwei Stunden kommt dann der finale Showdown…

In einer Szene wird Kurosawas „Das Schloss im Spinnwebwald“ zitiert – die Antwort des japanischen Meisterregisseurs auf Shakespeares „Macbeth“. Und natürlich bezieht sich der Film auf den Martial-Arts-Klassiker „Tiger & Dragon“ von Ang Lee. Auch dort flogen die Krieger ständig durch die Lüfte.

Donnie Yen und sein Co-Regisseur Ka-Wai Kam wollten zu viel. Das umständliche Drehbuch knirscht an allen Ecken und Enden – es treten einfach zu viele Personen auf, die nach kurzer Zeit schon wieder verschwunden sind. Doch eines muss man den beiden lassen: Die Kampf-Choreografien sind sensationell gut gelungen – in einem mitreißenden Rhythmus. Doch leider gibt es auch elende Leerstellen. Doch für Martial-Arts-Fans ist DONNIE YEN’S SAKRA ein Fest!

Trailer

ab16

Originaltitel

Tin lung baat bou (Hongkong 2023)

Länge

130 Minuten

Genre

Action / Abenteuer / Historie

Regie

Donnie Yen, Ka-Wai Kam

Drehbuch

He Ben, Chen Li, Sheng Lingzhi, Lejing Shen, Xu Yifan, Wei Zhu, basierend auf dem Roman „Demi-Gods and Semi-Devils“ von Louis Cha

Darsteller

Donnie Yen, Richard Barcenas, Yuqi Chen, Cyrus Rodas, Bradley Gareth, Emi Lo, Nicholas Andrew Louie, Ray Lui

Verleih

Capelight Pictures Gerlach Selms GbR

Filmwebsite

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