Champions

Autor: Jan-Barra Hentschel

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Für seinen ersten Film ohne seinen Bruder Peter wählte Regisseur Bobby Farrelly einen Stoff aus, der schon 2018 als Vorlage für den spanischen Hit „Campeones“ diente. CHAMPIONS ist jetzt das US-Remake dieses Films, der damals der größte Kassenhit des Jahres in Spanien wurde.

Basketball-Assistenztrainer Marcus (Woody Harrelson) ist bekannt für sein hitziges Temperament. Doch als er während eines Spiels vor aller Augen seinen Chef tätlich angreift, ist es genug. Die Richterin stellt ihn vor die Alternative: Knast oder das Ableisten von Sozialstunden. Er soll eine Gruppe junger Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen trainieren. Zähneknirschend akzeptiert er den Deal und findet sich in der Sporthalle der Institution ein. Was ihn erwartet, ist eine Horde total unbegabter Basketballspieler.

Doch mit Zynismus kommt Marcus hier nicht weiter. Um den Job nicht zu verlieren, muss er in den sauren Apfel beißen und den eifrigen Möchtegern-Sportlern die Grundelemente des Spiels vermitteln. Doch den Korb müssen die Spieler schon selbst treffen – was selten gelingt. Aber allmählich tragen Marcus’ energische Methoden Früchte. Und irgendwann gewinnt das Team sein erstes Spiel. Am Ende reist es sogar zum Finale der Special Olympics ins kanadische Winnipeg.

Privat beginnt Marcus eine Affäre mit Alex (Kaitlin Olson), der Schwester eines seiner Spieler. Alex kümmert sich liebevoll um ihren Bruder mit Down-Syndrom. Und sie kutschiert die ganze Truppe mit ihrem Wohnmobil quer durch die USA.

In den vergangenen Jahren hat sich weltweit ein Sub-Genre entwickelt: Feelgood-Komödien mit authentischen Behinderten in den Nebenrollen. So makaber es klingt: Einen Menschen mit Down-Syndrom kann man nicht faken. Und in CHAMPIONS spielen alle Basketballer quasi sich selbst. Der Film läuft leider nach bekanntem Muster ab – da gibt es keine Überraschungen. Und natürlich zieht Woody Harrelson eine One-Man-Show ab. Man wird nett unterhalten – mehr aber auch nicht!

Trailer