Die Dschungelhelden auf Weltreise

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

2017 haben wir die ungewöhnlichen Tierfiguren in dem französischen Kinder-Animationsfilm DIE DSCHUNGELHELDEN – DAS GROSSE KINOABENTEUER lieb gewonnen. Wir erlebten die tapferen Helden unter der Führung von Maurice, einem vorlauten Pinguin im Tigerfell, wie sie die Welt retteten. An seiner Seite der tollpatschige Gorilla Harry in seinem blauen Fell, die geheimnisvolle Fledermaus Flederike, das flippige Koboldäffchen Grummel und den Tigerfisch Junior, dessen Aquarium Maurice ständig mit sich herumschleppen musste.

Im Nachfolger DIE DSCHUNGELHELDEN AUF WELTREISE von Laurent Bru, Yannick Moulin und Benoît Somville müssen die Helden erneut die Erde von bösen Schurken befreien. Ein fieser Geier und sein Assistent, ein Kapuzineräffchen, überziehen den Dschungel mit einem Pulver, das bei Berührung mit Wasser explodiert. Bis zum Beginn der Regenzeit bleiben Maurice und seinen Kumpanen nur ein Monat, um das rettende Gegenmittel zu finden.

Zu den Helden gesellt sich das liebreizende und mutige Gürteltier Camelia, die ihren verschollenen Vater sucht, der möglicherweise das Gegenmittel entdeckt hat. Die Sechs reisen einmal rund um den Globus, über Gebirge, durch Wüsten und über Ozeane – und erleben dabei dramatische Abenteuer und spannende Verfolgungsjagden. Die Vorbilder dieses turbulenten – und leider allzu hektischen – Films sind natürlich schnell ausgemacht: „Das Dschungelbuch“ und „Indiana Jones“.

Nicht jeder Aufguss muss sein. Wer den ersten Teil damals gesehen hatte, findet hier wenig Neues. Und so hält sich der Spaß für die Kids in Grenzen. Die Story ist viel zu umständlich erzählt. Doch die animierten Landschaften sind auch diesmal traumhaft schön gelungen. Und die bizarren Plüschtiere sehen einfach zum Knuddeln aus.