Der Super Mario Bros. Film

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Ganze 30 Jahre nach dem Totalflop kehren die zwei Klempner aus Brooklyn wieder zurück auf die große Leinwand. Zwar ist DER SUPER MARIO BROS. FILM nichts weiter als eine große Reminiszenz an die gute alte Videospielzeit, aber dafür macht das Ganze einen Heidenspaß!

Gerade erst haben sich die beiden Brüder Mario (Originalstimme: Chris Pratt) und Luigi (Charlie Day) in Brooklyn selbständig gemacht, da werden sie auch schon durch eine geheimnisvolle Röhre in eine magische Welt gesaugt. Allerdings werden die beiden dabei getrennt: Luigi landet im finsteren Land der bösartigen Schildkröte Bowser (Jack Black), während Mario in einem grellbunten Pilzreich landet. Dort verbündet er sich mit der Prinzessin Peach (Anya Taylor-Joy), um seinen Bruder zu befreien. Dabei entdeckt Mario ungeahnte Kräfte in sich…

1993 kam mit „Super Mario Bros.“ eine Realverfilmung der beiden Klempner-Brüder in die Kinos, die nicht nur von den Kritikern verrissen wurden, sondern auch vom Publikum verschmäht wurde. Ein Totalflop also. Kein Wunder, dass es stolze 30 Jahre gedauert hat, bis sich wieder jemand der beiden Kerle angenommen hat. Mit dem Animationsstudio Illumination haben sich vermutlich genau die Richtigen daran versucht, schließlich konnten sie bereits mit der „Ich. einfach unverbesserlich“-Reihe, sowie den Minions mehr als überzeugen. Und die „Trolls“-Filme haben ja bereits gezeigt, dass man mit eigentlich tot geglaubten Figuren noch ganze Massen vor die Kinoleinwand locken kann. Warum also nicht die beiden Nintendo-Figuren wieder ausgraben…

Wer seinerzeit (oder irgendwann später) das Jump ’n‘ Run Game gespielt hat, der wird hier liebevoll an seine Kindheit bzw. Jugend erinnert. Ohne es direkt wie ein solches Game aussehen zu lassen, gelingt es den Regisseuren Aaron Horvath und Michael Jelenic, sofort die entsprechenden Assoziationen in den Köpfen der Zuschauer zu erwecken. Dass man dann sogar noch den Bogen zu Donkey Kong oder Mario Kart spannt, hätte ich gar nicht erwartet, aber genau damit holt der Film gleich auch noch die nächsten Generationen ab.

Natürlich könnte man jetzt die Handlung kritisieren und sagen, dass das Ganze dramaturgisch vielleicht kein allzu großer Wurf geworden ist und dass die Figuren vielleicht auch keine allzu große Entwicklung durchmachen – aber hey, wenn ich mich so spaßig an meine Jugend erinnern darf, dann geht das durchaus in Ordnung.

Überraschenderweise wurde uns der Film in der Pressevorführung tatsächlich einmal wieder in 3D gezeigt. Normalerweise sparen sich die Verleiher den Aufwand, wohl wissend, dass die Mehrheit der Kritiker die Dreidimensionalität sowieso für überflüssig befinden. Auch hier hätte es nicht Not getan, aber immerhin haben die Macher der Versuchung widerstanden, uns ständig Dinge entgegen zu werfen. Dieses lästige „Jahrmarkts-3D“, wie ich es gerne abwertend bezeichne, findet hier zum Glück überhaupt nicht statt. Ich habe sogar für eine gewisse Zeit völlig ausgeblendet, dass ich hier eine zusätzliche Brille auf der Nase hatte.

Tatsächlich ist es Illumination und Universal gelungen, mit DER SUPER MARIO BROS. FILM die Jump ’n‘ Run Ära liebevoll wieder zum Leben zu erwecken. Und auch wenn es der Film nicht andeutet – ich bin mir ziemlich sicher, dass es weitere Fortsetzungen geben wird. Und ich wäre denen nicht abgeneigt…