Beautiful Disaster

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Der Regisseur Roger Kumble durfte mit „After Truth“ den zweiten Teil der „After“-Reihe drehen, mit BEAUTIFUL DISASTER wendet er sich jetzt an das gleiche Publikum: Fans, die vom Schmonzetten-Kino nie genug bekommen. Doch diesmal verbindet er die seichte Liebesgeschichte mit drastischen Box-Szenen.

Um ihre unrühmliche Vergangenheit und ihren Loser-Vater hinter sich zu lassen, flieht die blutjunge Abby (Virginia Gardner) aus dem verhassten Las Vegas, um im kalifornischen Sacramento zu studieren. Auf dem Campus lernt sie den berüchtigten Womanizer Travis (Dylan Sprouse) kennen, der sein Geld mit nächtlichen illegalen Boxkämpfen verdient. Doch der Charmeur beißt bei der Schönen auf Granit – Abby lässt ihn gleich mehrfach gnadenlos abblitzen.

Als sie ihn eher zufällig bei einem seiner Boxabende wieder trifft, schließt er mit ihr eine Wette ab: Sollte er nur „einen“ Treffer seines Gegners abbekommen, werde er einen Monat lang auf Sex verzichten, wenn nicht, muss Abby für 30 Tage bei Travis einziehen und auch in seinem Bett schlafen. Das Unwahrscheinliche geschieht: Wie einst Muhammad Ali weicht Travis tänzelnd jedem Schlag aus. Die ehemalige Poker-Spielerin weiß: Wettschulden sind Ehrenschulden. Sie steigt in sein Bett – mit einer Bedingung: kein Sex! Doch wie lange hält sie das durch, zumal sie am ersten Morgen noch schlaftrunken etwas Hartes in der Hand hält?

Dann erreicht sie ein Anruf ihres Vaters. Er schulde einem stadtbekannten Gangster 100 000 Dollar, er habe sich beim Pokern verzockt. Also reist Abby zurück nach Las Vegas, um sich ein letztes Mal an den Spieltisch zu setzen…

Das Einzige, was man BEAUTIFUL DISASTER zugute halten kann: Der Film ist nicht ganz so prüde wie so viele ähnlich gelagerte Komödien, die uns in jüngster Zeit ständig belästigen. Es gibt ein paar Zwischenschnitte mit Stadtansichten von Las Vegas und Sacramento. Ansonsten ist der Film – wie schon die „After“-Reihe – komplett in Bulgarien gedreht worden. Doch das stört nicht weiter. Der Film schon…