In CADDO LAKE ist nichts so, wie es scheint. Und je weniger man über die Handlung weiß, desto intensiver wirkt der US-Mystery-Thriller. Und wir verraten nichts. Absolut nichts.
Seitdem ihre Mutter Celeste (Lauren Ambrose) einen neuen Mann geheiratet hat, gerät Ellie (Eliza Scanlen) ständig mit ihr in Streit. Dabei ist das Verhältnis zu ihrer achtjährigen Stiefschwester Anna (Caroline Falk) eigentlich sehr herzlich. Eines Tages verschwindet Anna jedoch spurlos so wie einst auch Ellies Vater. Doch trotz intensiver Suche bleibt das Mädchen verschwunden. Der Verdacht fällt schnell auf den merkwürdigen Paris (Dylan O’Brien), der bei einem Autounfall seine Mutter verloren hat und nur schwer mit dem Verlust umgehen kann. Doch irgendetwas scheint die beiden Schicksale miteinander zu verbinden…
Wir können uns in Deutschland tatsächlich glücklich schätzen, dass Warner seinen Streamingsdienst Max hier noch nicht gestartet hat. Denn während CADDO LAKE überall ausschließlich im Streaming erscheint, hat man ihm bei uns in Deutschland tatsächlich einen Kinostart gegönnt – und das ist verdammt gut so, denn die eindrucksvollen US-Südstaaten-Landschaften entfalten so eine viel größere Macht. Der CADDO LAKE ist ein stehendes Gewässer, in den USA auch als Bayou bekannt. Besonders im nur schwer zugänglichen Mississippi-Delta sind die Bayous oftmals die einzigen Verkehrswege, auf denen sich die Bewohner nur in kleinen Booten fortbewegen können. Der titelgebende Caddo Lake befindet sich direkt auf der Grenze von Texas und Luisiana und scheint zumindest im Film ein Geheimnis zu verbergen.
Diese Geheimnis wollen wir in dieser Filmbesprechung auch keinesfalls lüften, denn je weniger man darüber weiß, umso spannender entwickelt sich die Handlung. Ist die Katze aber erstmal aus dem Sack, nimmt die Handlung rasant an Fahrt auf. Hier ist dann Aufpassen angesagt, damit man keine Wendung verpasst und die Zusammenhänge am Ende auch richtig deuten kann. Kaum vorstellbar, wie das im Heimkino mit all den Ablenkungen funktionieren soll.
Produziert hat den Film übrigens M. Night Shyamalan, und ein wenig spürt man auch seine Handschrift. Doch die Regisseure Celine Held und Logan George, die auch das Drehbuch verfasst haben und zudem miteinander verheiratet sind, haben hier trotzdem etwas eigenes geschaffen. Vielleicht treffen einige der zum Glück spärlich gesäten Special Effects nicht ganz den Kino-Standard, aber darüber kann man bedenkenlos hinwegsehen. Denn die spannend erzählte Geschichte weist trotzdem keine Logiklöcher auf und ergibt am Ende tatsächlich Sinn. Und das ist etwas, was man in diesem Genre leider nicht allzu oft sieht.
Caddo Lake (USA 2024)
103 Minuten
Drama / Thriller
Celine Held, Logan George
Celine Held, Logan George
Lowell A. Meyer
Dylan O'Brien, Eliza Scanlen, Caroline Falk, Lauren Ambrose, Sam Hennings, Diana Hopper, Eric Lange,
Warner Bros. Entertainment GmbH