Black Panther: Wakanda Forever

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Nach dem Krebs-Tod von Chadwick Boseman war lange unklar, wie es in der Welt von Wakanda weitergehen wird. Jetzt hat Regisseur Ryan Coogler mit BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER eine mehr als würdige Fortsetzung geschaffen…

Wakanda ist in Aufruhr, denn König T’Challa liegt im Sterben. Alle Versuche, sein Leben zu retten, schlagen fehl und plötzlich muss das fortschrittliche Volk ohne ihn klarkommen. Da es die Mächte der Welt mehr und mehr auf das ausschließlich in Wakanda vorkommende Vibranium abgesehen hat, aus denen Waffen hergestellt werden können, die von keinem Metalldetektor entdeckt werden können, steht die Nation unter ständigem Beschuss. Als plötzlich die Krieger einer verborgenen Unterwassernation auftauchen, wird der Konflikt noch weiter befeuert. Mit Hilfe von Elitekriegerin Nakia (Lupita Nyong’o) und Everett Ross (Martin Freeman) nehmen die Wakandaner das nächste Kapitel ihrer Geschichte in Angriff…

Dass der zweite Teil der Black-Panther-Reihe mit dem Tod der von Chadwick Boseman gespielten Titelfigur beginnen würde, war so sicher wie das Amen in der Kirche. Doch Regisseur Ryan Coogler, der zusammen mit Joe Robert Cole auch das Drehbuch geschrieben hat, weiß ganz genau, wie man der Figur auf eindrucksvolle Art und Weise die letzte Ehre erweisen kann. Coogler nimmt sich die Zeit – immerhin weist der Film eine Lauflänge von knapp 162 Minuten auf – für einen Abschied und einen Neubeginn. Wir wollen an dieser Stelle nicht verraten, ob es einen neuen Black Panther geben wird oder ob die Rolle auf ewig Chadwick Boseman gehören wird. Nur so viel: Ich halte die Entscheidung für absolut richtig.

Es geschieht viel in den gut zweieinhalb Stunden – so viel, dass man es kaum in eine vernünftige Zusammenfassung pressen kann, ohne bestimmte Dinge wegzulassen oder gar zu viel zu verraten. Daher haben wir unsere Inhaltsangabe bewusst knapp gehalten. Es wird zumindest niemals langweilig, soviel können wir ruhigen Gewissens verraten. Die Special Effects sehen (wie immer) grandios aus und die Frauenpower, die BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER ausstrahlt, ist schier überwältigend. So sieht gutes Blockbuster-Kino aus.

Besonders zu erwähnen wäre aber vielleicht noch, dass Marvel sein übliches Intro hier deutlich angepasst hat. Statt sämtliche Helden des Universums in den sechs Buchstaben erscheinen zu lassen, gibt es hier nur einen einzigen zu sehen: Chadwick Boseman. Und die sonst dahinter liegende Fanfare ist einem leisen Windhauch gewichen. Was für eine Verbeugung!

Mit BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER ist Marvel vermutlich der ehrlichste und persönlichste Film gelungen. Der Umgang mit Trauer, Wut und dem Verlangen nach Rache ist bemerkenswert erwachsen und verleiht dem Film eine emotionale Größe, die sonst im Marvel-Universum nur selten zu finden ist – und die nicht gleich wieder mit dem nächsten Gag oder Spruch erstickt wird. Auf dem Niveau darf es gerne weitergehen!