Weisheit des Glücks – Eine inspirierende Begegnung mit dem Dalai Lama

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Ein berühmter Mann vor der Kamera, der uns seine Glaubens- und Lebensphilosophie verkündet. Diesen nur scheinbar simplen Ansatz hatte schon Wim Wenders mit seinem Dokumentarfilm über Papst Franziskus gewählt. In WEISHEIT DES GLÜCKS von Barbara Miller, Philip Delaquis und Manuel Bauer steht der Dalai Lama im Mittelpunkt. Produziert haben diesen Dokumentarfilm Richard Gere und sein langjähriger Freund Oren Moverman, ein israelischer Regisseur.

Der Dalai Lama, mit richtigem Namen Tenzin Gyatso, ist das Oberhaupt der tibetischen Buddhisten. Nach dem Tibetaufstand 1959, bei dem die chinesische Armee das Land besetzte, musste er ins indische Exil fliehen. Inzwischen lebt der heute 89-Jährige im Bergstädtchen Dharamsala am Fuße des Himalaya. Dort konnten ihn die Regisseure überreden, für einen langen Monolog vor die Kamera zu treten.

Wir sehen einen alten, ständig lächelnden Mann, bei dem man spürt, dass er den ganzen Tag lang in sich ruht. Selbsterkenntnis, Mitgefühl und Glück sind die Eckpfeiler seines Denkens. Doch auch Gewaltverzicht und die Sorge um das Klima prägen sein Dasein. Seine in freier Rede auf Englisch vorgetragenen Thesen zeigen einen weisen Mann, der sein Wissen weitergeben will – auch noch mit 89. Mag mancher der Sätze auf den ersten Blick allzu naiv klingen – in der Gesamtheit spüren wir ein schlüssiges Weltbild.

Dazwischen haben die Regisseure Archivaufnahmen von der Flucht des Dalai Lama geschnitten – aber auch Bilder von seinem heutigen Leben in Dharamsala und von seinen vielen Reisen durch die Welt. Und die Regisseure gönnen uns als Kontrapunkte poetische Momentaufnahmen von unser immer noch wunderschönen Erde.

WEISHEIT DES GLÜCKS ist ein sympathischer kleiner Film über einen lächelnden Denker – manchmal etwas zu brav und betulich. Aber immer nett! Und sehr entspannend!