Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen

Autor: Michael Spangenberg

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

40 Jahre nach seinem grauenhaften Aufenthalt im Overlook Hotel ist Danny Torrance immer noch gezeichnet von den traumatischen Erlebnissen und muss darum ringen, so etwas wie Frieden in seinem Leben zu finden. Doch dieser Frieden wird erschüttert, als er Abra trifft, einen tapferen Teenager, der im Besitz einer mächtigen, übersinnlichen Kraft ist: des „Shining“. Ihren Instinkten folgend hat Abra erkannt, dass Dan diese Gabe ebenfalls besitzt.

Sie bittet ihn um Hilfe, gegen die gnadenlose Rose the Hat und ihre Anhänger vom Wahren Knoten vorzugehen, die sich in ihrem Streben nach Unsterblichkeit vom Shining Unschuldiger ernähren. Dan und Abra formen eine ungleiche Allianz und nehmen gemeinsam den erbarmungslosen Kampf auf Leben und Tod gegen Rose auf.

Abras Unschuld und ihre unerschrockene Art, ihr Shining bereitwillig anzunehmen, zwingen Dan dazu, wie niemals zuvor auf seine eigenen Kräfte zu vertrauen – und sich zugleich seinen Ängsten zu stellen und die Geister der Vergangenheit wiederaufleben zu lassen.

Kritik

Nach 40 Jahren wird die Geschichte aus THE SHINING endlich weitererzählt, in Deutschland unter dem sperrigen Titel STEPHEN KINGS DOCTOR SLEEPS ERWACHEN…

Kaum zu glauben, aber THE SHINING kam tatsächlich bereits 1980 in die Kinos und gilt heutzutage nicht zu Unrecht als Meisterwerk des Horrors. Und bislang hat sich offenbar niemand getraut, die Geschichte weiterzuerzählen. Entsprechend hoch waren natürlich die Ansprüche an die Neuverfilmung, doch denen konnte Regisseur Mike Flannigan absolut gerecht werden. Denn die Geschichte, die er hier erzählt, ist verdammt spannend und lebt von seiner eindrucksvollen Darstellerriege, allen voran Ewan McGregor als erwachsener Danny. Bei der langen Zeitspanne hätte sicherlich auch Danny Lloyd seine Rolle wieder spielen können, allerdings hatte sich dieser nach nur einem weiteren Film 1982 wieder aus dem Filmgeschäft verabschiedet. Trotzdem ist er in DOCTOR SLEEP in einem kurzen Cameo-Auftritt als „Spectator“ zu sehen. 

Das beste Qualitätsmerkmal an DOCTOR SLEEP ist aber sicherlich, dass man als Zuschauer die Lauflänge von zweieinhalb Stunden überhaupt nicht bemerkt. Wenn einem Film so etwas gelingt, muss er schon verdammt gut sein. Aber auch diejenigen, die das Original nie gesehen haben, können der Handlung problemlos folgen, denn der Film rekapituliert ein wenig die Ereignisse vor 40 Jahren im Overlook-Hotel, ohne jedoch den Kenner zu sehr zu langweilen. 

STEPHEN KINGS DOCTOR SLEEPS ERWACHEN ist trotz seines unmöglichen deutschen Titels eine mehr als würdige Fortsetzung eines Klassikers – und wie häufig konnte man das in letzter Zeit beim aktuellen Prequel- und Sequel-Wahn schon behaupten? Richtig. Daher lautet die Devise: Ab ins Kino!

Trailer