Der Dokumentarfilm RIVER passt eigentlich nicht so recht in dieses Genre, ist er doch so einiges mehr als einfach nur eine Doku.
„Tausende haben ohne Liebe gelebt, nicht einer ohne Wasser“, heißt es in einem Gedicht von W.H. Auden. Nach ihrem Film „Mountain“ haben Jennifer Peedom und Joseph Nizeti lange überlegt, welches Thema ihr nächster Film haben sollte. Nachdem sie kurz über „Wasser“ im Allgemeinen nachgedacht hatten, richtete sich ihr Augenmerk schnell auf die „Flüsse“. Schließlich ist das grundlegende Bedürfnis nach frischem Wasser eine Sache, die allen Menschen gemeinsam ist.
Mit beeindruckenden Bildern aus der Vogelperspektive fängt RIVER die Schönheit unseres Planeten ein und macht die Beziehung der Menschen zu unserer wichtigsten Ressource deutlich – aber auch die kurzsichtigen Versuche, die Natur beherrschen zu wollen.
Unterlegt ist der Film mit einem Konzert des Australischen Kammerorchesters, den Audiokommentar spricht kein Geringerer als Willem Dafoe mit seiner markanten Stimme ein. Das macht RIVER durchaus zu einem audiovisuellen Erlebnis.
Allerdings ist der Gehalt der Texte dann doch recht dünn. Böse Zungen würden behaupten, es handele sich lediglich um eine Aneinanderreihung von Floskeln. Dem ist natürlich nicht so, aber ein wenig mehr Informationsgehalt hätte dem Film durchaus gut getan. Genauso wie ein wenig mehr Erläuterungen, was wir denn da gerade sehen, sprich an welcher Stelle unseres Planeten wir uns gerade befinden.
Wenn man dieses Verlangen nach mehr Informationen außen vor lassen kann, dann ist RIVER sicherlich ein mehr als sehenswerter Orchester-Konzert-Dokumentarfilm.
River (Australien 2021)
75 Minuten
Dokumentarfilm
Jennifer Peedom, Joseph Nizeti
Robert Macfarlane, Joseph Nizeti
Erzählt von Willem Dafoe
Film Kino Text – Jürgen Lütz eK