Rheingold

27.10.2022

Ein Flüchtlingsjunge aus dem Ghetto träumt davon, ein Rap-Label zu gründen. Um es zu finanzieren, überfällt er mit seinen Freunden einen Goldtransport. Daraus hat Fatih Akin einen abendfüllenden Spielfilm gemacht. Warum ich damit so meine Probleme habe…

Aus der Hölle eines irakischen Gefängnisses kommt Giwar Hajabi (Emilio Sakraya) Mitte der 1980er Jahre als kleiner Junge mit seiner Familie nach Deutschland. Von ganz unten versucht er sich irgendwie nach oben zu kämpfen. Es gibt zwar Möglichkeiten, aber ungleich mehr Hindernisse. Der Sprung vom Kleinganoven zum Großdealer gelingt ihm schnell, doch dann geht eine Ladung verloren. Um seine Schulden beim Drogenkartell zu begleichen, plant Giwar einen legendären Goldraub…

RHEINGOLD hat alles, was man von einem typischen Fatih-Akin-Film erwarten kann. Starke Bilder, eine beeindruckende Umsetzung und gute Darsteller. Von technischer Seite kann man an dem Film absolut nichts aussetzen – das ist wirklich solide Handarbeit.

Ich habe aber selbst ein wesentliches Problem mit RHEINGOLD: Ich kann es partout nicht verstehen, warum man solchen Menschen mit einer kriminellen Vergangenheit den roten Teppich auslegt. Zwar sagt Xatar, wie sich Giwar Hajabi als Rap-Künstler nennt, dass er „nicht mehr der derselbe sei“, nur leider kommt das in meinen Augen wenig glaubwürdig rüber. Wenn man sich als Großdealer durchgeschlagen hat und dann einen Goldtransport überfallen hat, dann reicht ein einfaches Statement, dass man sich inzwischen verändert hätte, schlichtweg nicht aus. Vor allem, wenn das gestohlene Gold nie wieder aufgetaucht ist.

Man könnte zu RHEINGOLD jetzt noch ausführlich die Verbindung zur klassischen Musik aufarbeiten, aber ehrlich gesagt ist mir bei diesem Film einfach nicht danach. Das dürfen dann gerne andere Rezensenten übernehmen.

Trailer

Im Rahmen der Berichterstattung
ab16

Originaltitel

Rheingold (Deutschland 2022)

Länge

138 Minuten

Genre

Biographie / Drama

Regie

Fatih Akin

Drehbuch

Fatih Akin

Darsteller

Emilio Sakraya, Mona Pirzad, Kardo Razzazi, Ilyes Raoul, Sogol Faghani, Hüseyin Top, Arman Kashani, Ensar "Eno" Albayrak als SSIO, Denis Moschitto, Adam Bousdoukos, Uğur Yücel

Verleih

Warner Bros. Entertainment GmbH

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