Prinzipiell ist es ja zu begrüßen, dass der kleine Münchner Kobold für Kino und TV wiederbelebt wurde. Aber warum muss PUMUCKL UND DAS GROSSE MISSVERSTÄNDNIS bloß so bräsig sein…?
Der Tag in dem uns so bekannten Münchner Hinterhof beginnt wie immer. Doch dann entdeckt der Pumuckl einen Stein, der sich bewegt. Meister Eder (Florian Brückner) klärt ihn auf, dass es sich dabei um eine Schildkröte handelt, die sie kurzerhand „Schildegard“ taufen. Kurz darauf stürmt der aufgeregte Dirigent Hendrik Windmahler (Robert Palfrader) in die Schreinerwerkstatt. Die Schatulle, in der er seinen Dirigierstab aufbewahrt, ist heruntergefallen und klemmt seither. Und klemmt die Schatulle, sagt er, klemmt sein ganzes Dasein. Also verspricht ihm Meister Eder, diese schnellstmöglich zu reparieren.
Als wäre das nicht alles schon aufregend genug, flattert auch noch ein Brief von Burgi (Gisela Schneeberger) ins Haus, der Frau seines ehemaligen Lehrmeisters. Er solle sie dringend mal wieder auf dem Land besuchen, sie hätte eine Aufgabe für ihn. Kurzerhand sitzen Eder und Pumuckl im Taxi und folgen Burgis Einladung. Dort angekommen ist Meister Eder ganz entzückt, denn alles ist immer noch genauso wie früher. Auch seine alten Freunde sind immer noch da. Der Pumuckl nutzt die neue Umgebung natürlich, um allerlei Schabernack zu treiben, doch Eder ist zu beschäftigt, um ihm ständig hinterher zu jagen – schließlich muss er das alte Maibaumkarussell reparieren.
Und dann kommt Burgi noch mit einer Überraschung um die Ecke: Sie möchte sich zur Ruhe setzen und bietet Eder an, die Schreinerei zu übernehmen. Dieser ist geschmeichelt, aber was soll dann mit seiner kleinen Schreinerei in München werden? Pumuckl hingegen ist beleidigt, und seine Scherze ufern immer mehr aus, bis sich die beiden streiten. Dabei will er doch einfach nur wieder nach Hause und dass alles wieder so ist wie früher. Und was, wenn Eder das gar nicht will? Es ist alles ein riesiges Missverständnis. Komplett zerstritten gehen Eder und Pumuckl getrennte Wege. Wie soll sich das nur jemals wieder einrenken? Und wie wird der Eder sich entscheiden, wie es mit seiner Zukunft weitergehen soll? Auf einmal scheint es tatsächlich möglich, dass Pumuckl und Eder getrennte Wege gehen…
Es ist ja einerseits erfreulich, dass man nicht versucht hat, den altbekannten Pumuckl mit reichlich Action und schnellen Schnitten den heutigen Sehgewohnheiten anzupassen, doch warum muss die Geschichte dann so unfassbar altbacken sein, dass man sich als Erwachsener nichts sehnlicher herbeiwünscht, als den Abspann? Okay, PUMUCKL UND DAS GROSSE MISSVERSTÄNDNIS ist sicherlich vor allem auf ein junges Publikum zugeschnitten, aber wenn ich mir die heutigen Kinder-Serien so anschaue, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass das junge Publikum hier bei der Sache bleibt. Aber vielleicht irre ich mich ja auch…
Der Pumuckl wird übrigens erneut von Maximilian Schafroth gesprochen (der auch noch in einer Nebenrolle zu sehen ist), dessen Stimme mittels KI in die unverkennbare Stimme von Hans Clarin verwandelt wird.
So ist PUMUCKL UND DAS GROSSE MISSVERSTÄNDNIS leider nicht mehr und nicht weniger als ein in der Zeit stehen gebliebener Film. Ob ich in meiner Einschätzung komplett falsch liege, werden vermutlich demnächst die Besucherzahlen zeigen…
Pumuckl und das große Missverständnis (Deutschland 2025)
98 Minuten
Abenteuer / Familie
Marcus H. Rosenmüller
Matthias Pacht, Korbinian Dufter
Stefan Biebl
Florian Brückner, Maximilian Schafroth, Frederic Linkemann, Anja Knauer, Ilse Neubauer, Gisela Schneeberger, Robert Palfrader, Matthias Bundschuh, Stella Goritzki, Moritz Katzmair
Constantin Film Verleih GmbH