Miau & Wau

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Ein Mann und eine Frau wie Hund und Katze – und ihre geliebten Vierbeiner tun es ihnen nach. In ihrer turbulenten Action-Komödie MIAU & WAU verbindet die Regisseurin Reem Kherici auf clevere Weise Realfilm mit Animation und zitiert sich dabei munter durch die Filmgeschichte. Das macht Spaß!

Monica (Reem Kherici), Besitzerin der Internet-Katze Diva, begegnet am Flughafen dem Juwelendieb Jack (Franck Dubosc). Dieser wird von seinem Hund Chichi begleitet, der gerade die Beute des letzten Raubzugs verschluckt hat: einen Rubin. Also muss Chichi den ganzen Film über eine Windel tragen. Monica und Jack müssen zähneknirschend akzeptieren, dass ihre Lieblinge im Frachtraum transportiert werden müssen. Im letzten Moment sehen sie aber durchs Kabinenfenster, wie die Tiere auf dem Rollfeld aus ihrem Käfigen entkommen und das Weite suchen.

Die beiden Streithähne-Duos begeben sich auf einen Roadtrip von Montreal nach New York – im Wettlauf gegen die Zeit. Die auf sich allein gestellten Diva und Chichi raufen sich notgedrungen zusammen und entdecken dabei ihren Unternehmergeist. Aber beide Paare ahnen nicht, dass ihnen Polizist Brandt (Philippe Lacheau) auf den Fersen ist, um den Rubin zurückzuholen…

Regisseurin Reem Kherici, die auch die weibliche Hauptrolle übernahm und zusammen mit Tristan Schulmann das Drehbuch schrieb, macht aus dieser kleinen Geschichte nicht mehr, als sie ist: ein harmloser, aber flott inszenierter Spaß!

Doch im Finale reiben wir uns verdutzt die Augen: Was in aller Welt hat die Regisseurin geritten, ausgerechnet die spektakuläre Karussellszene aus Hitchcocks Klassiker „Der Fremde im Zug“ (1951) fast 1:1 zu kopieren? Das nennt man wohl Größenwahn!