Obwohl ihre Beziehung kriselt, schließt sich Dani (Florence Pugh) ihrem Freund Christian (Jack Reynor) auf einen Sommertrip in einen kleinen Ort in Schweden an. Gemeinsam mit Christians Clique sind sie zu einem einmaligen Mittsommerfestival eingeladen. Doch der anfänglich idyllische Eindruck der abgelegenen Gemeinschaft trügt, die freundlichen Dorfbewohner verhalten sich nach und nach merkwürdiger: Sie bereiten sich auf ein besonderes Mittsommer-Ritual vor, das nur alle 90 Jahre zelebriert wird. Was als puritanisches Fest der Liebe und Glückseligkeit beginnt, nimmt bald eine unheimliche Wendung, die das sonnengeflutete Paradies bis in die Eingeweide erschüttert.
Nach seinem Überraschungshit HEREDITARY legt Ari Aster jetzt mit MIDSOMMAR sein nächstes Meisterwerk vor…
Ich muss ja ehrlicherweise zugeben, dass ich den Hype um HEREDITARY nie so ganz verstanden habe. Klar, der Film war gut, aber gerade mit dem in seltsame Sphären abdriftenden Ende hatte ich so meine Probleme. Aber das ist Schnee von gestern.
Die positiven Stimmen zu MIDSOMMAR haben mich letztendlich überzeugt, dem Herrn Aster noch eine Chance zu geben. Vor allem, weil der Film selbst von den Leuten gelobt wurde, die wie ich seinen Vorgänger nicht mochten. Und was soll ich sagen, MIDSOMMAR hat mich komplett umgehauen. Die Geschichte hat mich so sehr in den Bann gezogen, dass ich die knapp zweieinhalb Stunden Lauflänge überhaupt nicht wahrgenommen habe. Und wenn einem Film das gelingt, dann ist das schon durchaus etwas wert.
Ganz klar lebt der Film aber von seiner Hauptdarstellerin Florence Pugh, die bereits in etlichen Filmen zuvor überzeugen konnte. Ob als LADY MACBETH oder als toughe Wrestlerin in FIGHTING WITH MY FAMILY, dieses Supertalent kann einfach alles spielen.
MIDSOMMAR ist aber auch ein Film, den man möglichst unvoreingenommen sehen sollte. Deshalb möchte ich in dieser Kritik auch gar nicht auf einzelnen Szenen oder gar die Handlung eingehen. Nur so viel: Es wird auch mal brutal, extremst brutal sogar. Aber das muss man als Zuschauer nur ganz kurz ertragen.
Und für alle, die wie ich selbst nach 147 Minuten noch nicht genug bekommen: Wenn der Film am 7. Februar 2020 als Blu-Ray, DVD und digital erscheinen wird, wird auf einer streng limitierten Special Edition auch der Director’s Cut enthalten sein. Diese Fassung wird noch mal 25 Minuten länger sein, aber nach Aussage von britischen Kollegen, die ihn bereits gesehen haben, soll er den Film noch mal deutlich runder machen. Ich bin gespannt darauf, schicke Euch aber erst einmal in die Kinos, um dieses Meisterwerk auf der großen Leinwand zu sichten!
Midsommar (USA 2019)
147 Minuten
Horror
Ari Aster
Ari Aster
Florence Pugh, Jack Reynor, Will Poulter, William Jackson Harper, Vilhelm Blomgren, Gunnel Fred, Ellora Torchia, Archie Madekwe, Hampus Hallberg, Isabelle Grill, Lars Väringer, Henrik Norlén, Anders Beckman, Julia Ragnarsson, Anki Larsson, Anna Åström
Weltkino Filmverleih GmbH