Im letzten Sommer

Autor: Jan-Barra Hentschel

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Die französische Skandalregisseurin Catherine Breillat ist seit Jahren bekannt für ihre provokanten und sexuell freizügigen Filme. IM LETZTEN SOMMER basiert auf dem dänischen Drama „Königin“ (2019) von May el-Thouky, der damals auch beim Filmfest Hamburg zu sehen war – mit einer überragenden Trine Dyrholm in der Hauptrolle. Warum also jetzt dieses Remake?

Anne (Léa Drucker) ist eine erfolgreiche Anwältin und kümmert sich um minderjährige Missbrauchsopfer und Jugendliche in Schwierigkeiten. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Pierre (Olivier Rabourdin) und ihren zwei adoptierten Töchtern führt sie ein harmonisches Familienleben in einer Villa am Rande von Paris. Doch als Théo (Samuel Kircher), Pierres 17-jähriger Sohn aus seiner gescheiterter Ehe, mit einzieht, ist der Hausfrieden gestört. Wider besseres Wissen beginnt Anne eine verhängnisvolle Affäre mit dem Teenager. Das kann nicht gut gehen…

Schade, dass Catherine Breillat sich nicht getraut hat, das bitterböse Finale des dänischen Originals mit zu inszenieren. So bleibt ihr Familiendrama am Ende in der Luft hängen Hier fehlt der Biss! IM LETZTEN SOMMER ist eine solide Etüde – nicht mehr.

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