Die Legende vom Tigernest

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Dieser Film vereint alles, was wir am Kino so lieben: die atemberaubende Landschaft des Himalaya, gepaart mit grandiosen Tieraufnahmen und einer märchenhaften Handlung – natürlich kommt dabei auch der Umweltschutz und die Angst vor der Zerstörung der Natur nicht zu kurz. DIE LEGENDE VOM TIGERNEST des italienischen Regisseurs Brando Quilici ist ein Filmabenteuer für die ganze Familie.

Der junge Balmani (Sunny Pawar) lebt in einem von Hannah (Claudia Gerini) geleiteten Waisenhaus in Kathmandu, der Hauptstadt Nepals. Seine alleinerziehende Mutter war vor kurzem bei einem Erdbeben ums Leben gekommen, und er fühlt sich im Heim immer noch als Fremdkörper. Durch Zufall findet er in einem Käfig das Tigerbaby Mukti, dessen Mutter von Wilderern erschossen worden war. Für den kleinen Tiger versprechen sie sich viel Geld. Balmani befreit Mukti und macht sich mit ihm auf die weite Reise in ein Kloster hoch in den Bergen des Himalaya. Der Sage nach soll in diesem abgelegenen Kloster, genannt „Tigernest“, jeder Mensch und jedes Tier Schutz finden. Doch Hannah, die Wilderer und die Polizei sind bereits hinter dem ungleichen Paar her.

Regisseur Brando Quilici und sein Kameramann Nicola Cattani haben diese für uns fremde Welt mit spektakulären Bildern eingefangen. Dabei umgehen sie mühelos die Gefahr, die zu Herzen gehende Freundschaft zwischen Junge und Tigerbaby zu verniedlichen. Hier ist alles echt und natürlich. Natürlich ist die Story vorhersehbar – doch was soll’s? Ein schöner Film!