Der Nachname

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Die Komödie „Der Vorname“ hatte Sönke Wortmann noch als deutsches Remake eines französischen Erfolgsfilms gedreht, der Nachfolger DER NACHNAME muss jetzt ohne Vorbild unserer westlichen Nachbarn auskommen.

In „Der Vorname“ verkündete ein Familienmitglied, sein Sohn werde Adolf heißen – was einen heißen Streit während einer feucht-fröhlichen Party entfachte. In DER NACHNAME sind alle wieder beisammen, um auf der Finca von Dorothea (Iris Berben) ein besonderes Ereignis zu feiern. Dafür hat sie ihre Verwandtschaft nach Lanzarote eingeladen: ihre Tochter Elisabeth (Caroline Peters) nebst Ehemann Stephan (Christoph Maria Herbst) sowie ihren Sohn Thomas (Florian David Fitz) und seine Frau Anna (Janina Uhse), deren Kind doch nicht Adolf heißt.

Schon auf der Fahrt vom Flughafen zur Finca geraten Stephan und Thomas in einen heftigen Streit: Was will uns Dorothea mitteilen? Die Überraschung ist groß: Sie hat ihren Adoptivsohn René (Justus von Dohnányi) geheiratet und seinen „Nachnamen“ angenommen. Beide wünschen sich noch ein Kind – aber Dorothea ist inzwischen dafür zu alt. Also engagieren sie eine Spanierin, Thomas’ Jugendfreundin, die auf dem Gut den Weinbau betreibt, als Leihmutter.

Was folgt, ist ein Kalauer-Festival, das es einem die Schuhe auszieht. Drehbuchautor Claudius Pläging hat dabei keinen noch so dämlichen Witz – einschließlich Haschkekse – ausgelassen, und Sönke Wortmann hat alles brav und entsetzlich bieder inszeniert. Nicht komisch!

Die Schauspieler – alles bekannte Namen – hatten wahrscheinlich beim Drehen auf der Finca eine herrliche Zeit: Das war wohl mehr Urlaub als Arbeit. Nein, danke!