Der Nachtmahr

26.05.2016

Tina (Carolyn Genzkow) ist 17 Jahre alt und bildhübsch. Sie hat alles, was sich ein Mädchen in ihrem Alter wünschen kann: Es geht von geheimen Poolpartys in die Berliner Clubs, die Nächte sind lang, die Beats durchdringend und die Freunde zahlreich. Scheinbar grundlos hat Tina eines Nachts auf einer Party Visionen und bricht zusammen. Nacht für Nacht bekommt sie fortan seltsamen Besuch: Das idyllische Mädchenschlafzimmer wird heimgesucht von einem unheimlichen Wesen, das nur Tina sehen kann. 

Die sprachlose Kreatur sucht Tinas Nähe und so abstoßend ihr der ungebetene Gast zunächst erscheint, umso deutlicher erkennt Tina, dass dieses Etwas sehr viel mehr mit ihr zu tun hat, als es zu Beginn den Anschein hat. Ihre Eltern halten Tina für verrückt und versuchen, die Visionen der Tochter therapeutisch zu vertreiben. Doch langsam entsteht ein fast zärtliches Verhältnis zwischen Tina und dem wundersamen Wesen – bis auch Tinas Eltern und Freunde es schließlich mit eigenen Augen sehen müssen…

Kritik

Endlich hat das deutsche Genrekino wieder einen Helden: Akiz. Der Künstler legt mit DER NACHTMAHR seine erste Regiearbeit fürs Kino vor und weiß damit zu überzeugen.

DER NACHTMAHR ist durchaus gewöhnungsbedürftig, denn der Film ist anders, als das, was wir bislang aus dem Kino kennen – gerade aus dem deutschen. Mir lief der Film zum ersten Mal beim BFI London Film Festival über den Weg. Völlig unvorbereitet ließ ich mich auf dieses Experiment ein und blieb zunächst einmal mit einem riesigen Fragezeichen zurück. Hatte ich den Film nicht verstanden? Hatte ich irgendetwas Wesentliches verpasst? Fragen über Fragen und so hinterließ DER NACHTMAHR zunächst einmal ein komisches Gefühl. Nicht mehr und nicht weniger.

Doch irgendwie hat mich der Film dann nicht mehr losgelassen. Immer wieder dachte ich über den Sinn und die Hintergründe nach und je mehr ich das tat, desto mehr stieg der Film in meiner Gunst.

Daher lautet mein Tipp: Vor dem Kinobesuch bitte unbedingt freimachen von Erwartungen jedweder Art und den Film wirken lassen. Ein Sinn ergibt sich nämlich erst, wenn man im Anschluss einen Schritt zurück tritt und den Film wirken lässt. Und wenn ein Film so etwas schafft, dann hat er durchaus eine Berechtigung, in unseren Kinos zu laufen und von den deutschen Kinogängern gesehen zu werden.

Trailer

https://youtu.be/BnbV9kF1q0I

Im Rahmen der Berichterstattung
ab12

Originaltitel

Der Nachtmahr (Deutschland 2015)

Länge

92 Minuten

Genre

Mystery / Drama

Regie

Akiz

Drehbuch

Akiz

Darsteller

Carolyn Genzkow, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Sina Tkotsch, Alexander Scheer, Kim Gordon

Filmwebsite

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