Caveman

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Es beginnt mit einem uralten Flachwitz: „Was liegt am Strand und ist schwer zu verstehen? Eine Nuschel“. Ab diesem Punkt möchte man denken, es könnte eigentlich nur besser werden, aber Laura Lackmanns CAVEMAN zieht die Messlatte immer weiter nach unten…

Schon als Kind wollte der erfolglose Autoverkäufer Bobby Müller (Moritz Bleibtreu) immer Comedian werden, und jetzt steht er seinem großen Ziel so nahe wie noch nie: Bei der Open-Mic-Night eines Comedyclubs kann er sich endlich beweisen. Dummerweise macht seine Frau Claudia (Laura Tonke) 15 Minuten vor dem großen Auftritt mit ihm Schluss. Kurzerhand ändert Bobby sein Programm und erzählt von seinem imaginärem Alter Ego, dem CAVEMAN. Dank ihm glaubt Bobby endlich verstanden zu haben, warum Männer und Frauen nicht zusammenpassen…

Im Jahre 2001 stand CAVEMAN zum ersten Mal auf dem Programm des Hamburger Schmidts Tivoli Theater. Jahrelang waren die Vorstellungen mit Kristian Bader in der Hauptrolle ausverkauft, und noch immer ist das Stück dort auf der Bühne zu sehen. Aber was als One-Man-Show auf der Bühne funktioniert, muss als Film nicht zwingend zünden. Wenn man, wie in diesem Fall, alle Aspekte des Stücks in alberne Bilder zwängt, geht das auch gerne mal nach hinten los. Moritz Bleibtreu versucht zwar offensichtlich sein Bestes zu geben, scheitert aber gnadenlos am komplett unwitzigen Drehbuch. Was hier an Flachwitzen immer mal wieder zur Auflockerung zur Sprache kommt, ist schlichtweg unterirdisch.

Hinzu kommen all die weiteren Figuren, die einen als Zuschauer mehr zum Fremdschämen, als zum Lachen animieren. Sei es ein lispelnder Wotan Wilke Möhring (mit Langhaarfrisur) oder eine Martina Hill, die mitunter in ihr Alter Ego „Larissa“ zurückfällt – all das lässt die 100 Minuten gefühlt wie mehrere Stunden wirken. Wenn dann im Abspann diverse Outtakes gezeigt werden, ist das tatsächlich schon das Lustigste, was man in CAVEMAN zu sehen bekommt.

Wie Kristian Bader das alles als Ur-Caveman empfindet, kann man nur vermuten. Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass er dem Ganzen auch nur einen Hauch abgewinnen kann…