Zoe & Sturm

Autor: Jan-Barra Hentschel

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Besonders im französisch-sprachigen Kino ist die Liebe zur Welt der Pferde stark ausgeprägt. Mit „Jappeloup“ (Hauptrolle: Guillaume Canet) hatte der franko-kanadische Regisseur Christian Duguay vor Jahren bewiesen, dass er dieses Metier beherrscht. Jetzt überrascht er uns in ZOE & STURM mit einem herzerwärmenden, tieftraurigen Drama.

Seit sie denken kann lebt Zoe (mit 5 Jahren: June Benard, mit 12: Charlie Paulet, mit 17: Carmen Kassovitz), deren Eltern (Mélanie Laurent, Pio Marmai) ein erfolgreiches Gestüt besitzen, nur für ihre Pferde. Sie ist in der gleichen Nacht wir ihre Lieblingsstute Sturm zur Welt gekommen – das verbindet. In einer schrecklichen Gewitternacht will Zoe die panischen Tiere aus dem Stall befreien. Dabei wird sie von Sturm getreten und bleibt von der Hüfte an gelähmt. Das war’s wohl mit der Reitkarriere!

Ihr Vater, ein erfahrener Traberjockey, muss sein Gestüt an einen reichen Amerikaner (als Gast: Danny Huston) verkaufen, der sich mit den Erfolgspferden an der Wettbörse verspekuliert. Insgeheim trainiert Zoe mit Sturm und lässt sich Prothesen anfertigen, mit denen sie im Sattel sitzen kann. (In Frankreich sind Trabrennen im Sattel und nicht im Sulky keine Seltenheit.) Und so ahnen wir, wie das Ganze endet – bei einem bedeutenden Rennen…

ZOE & STURM ist ein kleiner, sehr sympathischer Film über eine Familie, die sich nicht unterkriegen lässt. Die Landschaftsaufnahmen, besonders am Strand der Normandie, sind atemberaubend gut gelungen. Dieses Melodram macht einfach Spaß!

Trailer