Uncharted

Autor: Michael Spangenberg

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Videospiel-Verfilmungen waren noch nie bekannt dafür, viel Tiefgang zu besitzen. Mit UNCHARTED kommt nun der nächste Kandidat in die Kinos, der beweisen möchte, dass es auch anders geht…

Der Gelegenheitsdieb Nathan Drake (Tom Holland) arbeitet als Barkeeper, als ihn eines Abends der erfahrene Schatzsucher Victor „Sully“ Sullivan (Mark Wahlberg) anspricht. Er erzählt ihm von einem Vermögen, das Ferdinand Magellan, der erste Weltumsegler, angehäuft haben soll und das das Haus Moncada vor mehr als 500 Jahren verloren haben soll. Nathan zögert zuerst, doch als klar wird, dass Sully einst mit seinem verschollenen Bruder zusammengearbeitet hat, zeigt er Interesse. Also begeben sich die beiden auf eine Schatzsuche, die sich jedoch als ein Wettlauf gegen die Zeit entpuppt – denn der skrupellose Moncada (Antonio Banderas) glaubt, dass er und seine Familie die rechtmäßigen Erben sind. Doch wenn sie eines der ältesten Rätsel der Welt zuerst lösen, haben sie nicht nur die Chance, eine Beute im Wert von mehr als fünf Milliarden Dollar zu finden, sondern vielleicht auch Nathans Bruder. Dazu müssen sie aber erst einmal lernen, zusammenzuarbeiten und einander zu vertrauen…

Das gleichnamige PlayStation-Spiel ist bei Gamern äußerst beliebt. Klar dass genau diese Zielgruppe schon lange auf eine Verfilmung wartet. Entsprechend hoch sind natürlich die Erwartungen und wenn ich ehrlich bin, sah der erste Trailer nicht wirklich vielversprechend aus. Entsprechend niedrig waren daher meine Erwartungen – zumal ich auch überhaupt nicht zur Zielgruppe gehöre.

Dass das Ergebnis, dass Regisseur Ruben Fleischer hier abliefert, dann doch überraschend gut geworden ist, hätte ich nicht einmal ansatzweise erwartet. Klar, der Film, der die Vorgeschichte zu den Spielen erzählen soll, hat sich verdammt deutlich an „Indiana Jones“ orientiert, der dann sogar in einem Dialog zitiert wird. Das geschieht sogar an einer Stelle, an der man sich kurz vorher unweigerlich an die Filmreihe mit Harrison Ford erinnert hat. Aber sei es drum, schließlich ist die Story hier durchaus interessant, und es macht Spaß, den beiden Haudegen zu folgen.

Erwarten sollte man aber trotzdem nicht allzu viel, für eine Videospiel-Verfilmung ist der Tiefgang aber schon beachtlich. Wir müssen da die Kirche durchaus im Dorf lassen, schließlich kennen wir das auch anders. Also lehnen wir uns einfach zurück, genießen die Schauwerte und erfreuen uns an dem, was wir hier geliefert bekommen. Und Luft nach oben ist ja immer gut. Besonders weil zwei Szenen im und nach dem Abspann auf eine Fortsetzung hoffen lassen. Da geht noch etwas…

Trailer