The Nun II

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Nach dem Erfolg von „The Nun“, einem Ableger des „The Cunjuring“-Universums, war es nur logisch, dass ein Nachfolger kommen musste. In THE NUN II von Michael Chaves stellt sich die Nonne Irene (Taissa Farmiga) wieder dem Dämon Valak, um das Böse zu besiegen.

Südfrankreich 1956: Nach der Ermordung eines Priesters wird Schwester Irene dazu verdonnert, auch diesmal ihre besonderen Kräfte zu nutzen, um den Dämon zu bändigen. In einem ehemaligen Kloster, das inzwischen als Internat für junge Frauen dient, geschehen merkwürdige Dinge. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin, Schwester Debra (Storm Reid), reist sie an und trifft wieder auf Maurice (Jonas Bloquet), der ihr im ersten Fall geholfen hatte und inzwischen als Hausmeister an der Schule arbeitet. Aber das Böse lauert überall…

Wer einen Horrorfilm dieser Machart gesehen hat, kennt das Modell. Hier ist nun wirklich nichts überraschend. Doch Regisseur Michael Chaves versteht sein Handwerk – seine Gruseleffekte sind gekonnt inszeniert – auch wenn das spektakuläre Finale den Bogen etwas überspannt. Das wirkt am Ende alles allzu aufdringlich. Was soll’s: Die Spannung ist da!

Nur eines muss mir der Regisseur erklären: Warum reden (in der Originalfassung) alle Personen in lupenreinem US-amerikanischen Englisch – nur eine Frau spricht mit französischem Akzent? Hier werden wir Zuschauer veräppelt. Und auch der Schlussgag mitten im Abspann hätte nicht nötig getan: Für 30 Sekunden taucht das Ehepaar Lorraine und Ed Warren aus der „Conjuring“-Serie, gespielt von Vera Farmiga und Patrick Wilson, auf – nur um den Bezug zu diesem Genre-Universum herzustellen. Das musste nicht sein.

Solides Horror-Kino – mehr nicht!