The Expendables 4

Autor: Jan-Barra Hentschel

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Für diese Art Film gibt es im Deutschen einen nicht sehr höflichen Begriff: THE EXPENDABLES 4 von Scott Waugh ist eindeutig „Dumpfbacken-Kino“. Doch solange die Klientel für dieses Genre nicht ausstirbt, wird es diese Filme geben. Vor allem junge Männer mögen dieses Action-Kino der wahrlich untersten Schublade. Aber da sie alle eine Eintrittskarte lösen, soll es mir nur recht sein! Natürlich treffen sich die Fans vor der großen Leinwand, um ihre Lieblinge in voller Aktion zu erleben: Denn die Hauptrollen spielen keine Geringeren als Jason Statham und Sylvester Stallone!

Teil 1 von 2010 hatte Sylvester Stallone selbst inszeniert und übernahm auch den beiden folgenden Teilen die Rolle des Barney Ross, den Chef der internationalen Söldnertruppe „The Expendables“, die immer dann eingesetzt wird, wenn der Weltfrieden bedroht ist. Auftraggeber ist meist die CIA. In THE EXPENDABLES 4 übergibt er das Zepter an Lee Christmas (Jason Statham), weil er sich allmählich zu alt für den aufreibenden Job fühlt. Nur gelegentlich will er mit aushelfen – so auch beim aktuellen Einsatz in Libyen.

Eine Gruppe von Terroristen hatte die ehemalige, streng bewachte Chemie-Fabrik von Ex-Diktator Muammar al-Gaddafi angegriffen und ein Blutbad hinterlassen. Um die Terroristen zu besiegen, wird die Elite-Truppe nach Nordafrika geschickt, wo sie ein Debakel erlebt. „Expendables“-Chef Marsh (Andy Garcia) entlässt Lee wutentbrannt und setzt dessen Freundin Gina (Megan Fox) als Nachfolgerin ein. Die Terroristen unter der Führung von Rahmat (Iko Uwais) sollen sich inzwischen auf einem Frachter im südchinesischen Meer aufhalten – mit an Bord eine einsatzbereite Atombombe, die der geheimnisvolle „Ozelot“ als Chef im Hintergrund nutzen will, um die Staaten der Welt zu erpressen.

Doch bei der Landung auf dem Schiff wird die Truppe um Gina, Easy Day (der uns allen bekannte Rapper „50 Cent“), Gunner Jensen (Dolph Lundgren) und Toll Road (Randy Couture) von Rahmat bei einem Überraschungsangriff überwältigt und gefesselt. Erst der nachgereiste Lee Christmas kann sie befreien. Und dann kommt es natürlich zum finalen Showdown, bei dem auch das Geheimnis um „Ozelot“ gelüftet wird…

104 Minuten Ballerei – wer hält das aus? Da der größte Teil des Films auf einem Fabrikgelände und im Inneren einen Frachters spielt, sind die Schauwerte eher begrenzt. Denn seien wir ehrlich: Im Kino geht es doch in erster Stelle um visuelle Attraktionen – das „Auge“ will ständig befriedigt werden. Aber das fehlt hier völlig, zumal das Mienenspiel der Schauspielerinnen und Schauspieler gegen Null geht. Von Action-Helden haben wir ohnehin nichts anderes erwartet.

Gedreht wurde hauptsächlich in Filmstudios in Großbritannien, Bulgarien und Griechenland. Die seltenen Außenaufnahmen wurden unübersehbar mit CGI-Effekten nachbearbeitet. Hier hat sich nicht einmal Regisseur Scott Waugh besondere Mühe gegeben. Nein, danke!

Trailer