Der Film der Woche

The Amateur

10.04.2025

Vom Daten-Analysten zum Agenten: In THE AMATEUR macht sich Rami Malek auf, um auf eigene Faust diejenigen aufzuspüren, die für den Tod seiner Frau verantwortlich sind…

Charlie Heller (Rami Malek) arbeitet als Daten-Analyst bei der CIA in Langley. Sein brillanter Verstand hilft ihm dabei, selbst die kompliziertesten Verschlüsselungen zu knacken, durch seine zurückhaltende, introvertierte Art steht er sich jedoch immer wieder selbst im Weg. Als seine Frau (Rachel Brosnahan) während einer Geschäftsreise in London bei einem Terroranschlag getötet wurde, gerät sein Leben aus den Fugen. Als er seinen Vorgesetzten die Namen der Attentäter liefert, geht er davon aus, dass man diese umgehend zur Rechenschaft ziehen wird. Doch die Führungsriege hat andere Pläne und will lieber die Köpfe dahinter ausfindig machen. Doch Heller hat noch ein Ass im Ärmel, und so macht er sich selbst auf die Suche nach den Mördern seiner Frau. Diese führt ihn auf eine gefährliche Reise um den Globus, doch mit seinem Intellekt gelingt ihm immer wieder, seine Verfolger abzuschütteln und seinen Racheplan in die Tat umzusetzen.

Vom Underdog zum Helden: Diese Prämisse haben wir im Agentenfilm-Genre schon zuhauf gesehen. THE AMATEUR bietet uns in dieser Hinsicht nicht wirklich etwas Neues. Das macht aber nichts, denn dem Regisseur James Hawes gelingt es, aus dem Roman von Robert Littel ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel zu machen. Den ursprünglich im Kalten Krieg angesiedelten Roman haben die Drehbuchautoren Ken Nolan und Gary Spinelli eindrucksvoll und vor allem glaubwürdig in die heutige Zeit verlegt. Und Rami Malek spielt seine Rolle als Spion wider Willen wirklich eindrucksvoll. In seinen Augen spiegelt sich immer wieder das Unbehagen seiner Figur, eigentlich viel lieber wieder in sein Kellerbüro zurückkehren zu wollen.

Auch wenn der Trailer es eventuell vermuten lassen könnte, ist THE AMATEUR kein typischer Actionfilm. Denn Hawes zeigt uns hier keinen Underdog, der plötzlich über unglaubliche Kampftechniken verfügt. Nein, Rami Maleks Figur bleibt der schmächtige, zurückhaltende Typ, als der er zu Beginn eingeführt wird. Lediglich durch sein analytisches Denken ist er seinen Gegnern meist immer einen Schritt voraus. Das erzählt der Film aber auch glaubwürdig und unterlässt es, uns Zuschauer die Figur mit absurden Begründungen oder anderweitigen Herleitungen zu etwas anderem zu machen. Stattdessen fokussiert sich THE AMATEUR ganz und gar auf seinen unschlagbaren Intellekt.

James Hawes und seinem Team gelingt aber noch etwas Beeindruckendes: Mit nur wenigen gemeinsamen Szenen schaffen sie es, uns glaubwürdig die innige Beziehung zwischen Heller (Rami Malek) und seiner Frau (Rachel Brosnahan) nahe zu bringen und so den Wunsch nach Rache zu untermauern.

Auch wenn THE AMATEUR das Agentenfilm-Genre sicherlich nicht neu erfindet, fühlte ich mich über die gut zwei Stunden Lauflänge wirklich gut unterhalten. Dieser Film ist mehr cleveres Kino als Action-Kracher. Und das ist verdammt noch mal gut so.

Trailer

ab12

Originaltitel

The Amateur (USA 2025)

Länge

123 Minuten

Genre

Drama / Thriller

Regie

James Hawes

Drehbuch

Ken Nolan

Kamera / Director of Photography (DOP)

Martin Ruhe, Gary Spinelli, basierend auf dem Roman von Robert Littell

Darsteller

Rami Malek, Laurence Fishburne, Rachel Brosnahan, Caitríona Balfe, Jon Bernthal, Michael Stuhlbarg, Holt McCallany, Julianne Nicholson, Adrian Martinez, Danny Sapani

Verleih

Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH

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