Stasikomödie

Autor: Jan-Barra Hentschel

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Nach „Sonnenallee“ und „NVA“ präsentiert Leander Haußmann jetzt mit STASIKOMÖDIE den Abschluss seiner sogenannten DDR-Trilogie. Doch auch diesmal hält sich der Humor in Grenzen.

Berlin, heute: Der erfolgreiche Romanautor Ludger Fuchs (Jörg Schüttauf) ist endlich bereit, seine Stasiakte zu lesen. Angeblich galt er als Held des Widerstands in der DDR – doch die Akte sagt etwas anderes: Er war von Anfang an ein Stasi-Spitzel, der in den 70er- und 80er-Jahren die Kunstszene am Prenzlauer Berg als Agent Provocateur aufmischen sollte. Als in der dicken Akte ein geheimnisvoller Liebesbrief einer Unbekannten auftaucht, ist es mit dem Familienfrieden vorbei. Seine Frau Corinna (Margarita Broich) ist zu recht sauer: „Von wem stammt der Brief?“

Langsam kommen die Erinnerungen zurück: Als junger Mann war Ludger (jetzt: David Kross) ein Draufgänger, der sich durch Ost-Berlins Betten schlief. Mitten drin: die blutjunge, energische Corinna (Antonia Bill) und die quirlige Hippie-Amazone Natalie (Deleila Piasko). Ständig muss sich Ludger bei seinem dauerqualmenden und saufenden Stasi-Offizier (Henry Hübchen) zum Rapport melden – doch die Ergebnisse sind eher bescheiden: Ludger fühlt sich einfach zu wohl in der DDR-Bohème. Bis er seine obskuren Erlebnisse zu einem Roman verarbeitet und damit Erfolg hat.

Im Titel STASIKOMÖDIE ist das Wort „komisch“ enthalten. Doch hier ist nichts witzig. Ludgers Stasi-Kollegen werden als Knall-Chargen inszeniert, und Detlev Buck wiederholt seine Rolle aus „Sonnenallee“ als übereifriger Volkspolizist, der jeden auf der Straße nach seinem Ausweis fragt. Besonders in Komödien ist das richtige Timing unverzichtbar, aber hier stimmt nichts. Da wird ein Unrechtsstaat lächerlich gemacht, den es seit 32 Jahren nicht mehr gibt. Lohnt das die Mühe? Nein!

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