Paddington in Peru

30.01.2025

Im dritten Abenteuer des herzallerliebsten Bären ist so einiges anders: Drehbuchautor, Regisseur, eine Hauptdarstellerin haben gewechselt. Das lässt PADDINGTON IN PERU ein wenig schlechter dastehen – aber zum Glück ist das Jammern auf hohem Niveau…

Voller Stolz hält Paddington (deutsche Stimme: Elyas M’Barek, Original-Stimme: Ben Wishaw) seinen eigenen Reisepass in Händen. Dass der kleine Bär jetzt dadurch ein echtes Mitglied der Gesellschaft ist, wird im Hause der Brown in Windsor Gardens natürlich standesgemäß gefeiert. Doch dann erhält Paddington einen Brief der Mutter Oberin (Olivia Colman) aus dem Heim für Bären im Ruhestand, die ihm mitteilt, dass seine Tante Lucy sich mehr und mehr zurückziehen und die Laune verlieren würde. Kurzerhand schmeißt die ganze Familie ihre Urlaubspläne um und fliegt mit Paddington zurück in seine Heimat Peru. Doch dort angekommen müssen sie jedoch erfahren, dass Tante Lucy verschwunden ist. In ihrem Zimmer findet Paddington eine alte Karte, auf der seine Tante einen versteckten Hinweis hinterlassen hat. Schon bald macht sich die ganze Familie auf in den Dschungel bis zu den höchsten Gipfeln Perus, um Tante Lucy zu finden….

Die ersten beiden Filme der Reihe sind wahre Meisterwerke, die an Perfektion kaum zu übertreffen sind. Das hat auch schon Nicholas Cage in „Massive Talent“ erkannt. Den Regiestab hat Paul King aber in PADDINGTON IN PERU an Dougal Wilson abgegeben, den Drehbuch-Part hat King gleich drei Schreiberlingen überlassen: Mark Burton, Jon Foster und James Lamont. Das wirkt sich leider auf die Qualität auf, wenn auch nur marginal. Waren die ersten beiden Geschichten noch ein wenig tiefgründiger, wurde der Fokus jetzt auf viele kleine Gags gelegt. Das ist insofern schade, da das die eigentlich Erzählung immer mal wieder ausbremst. Dass nicht alle Gags funktionieren und sogar einer der Songs ziemlich nervig daherkommt, nehme ich ja noch in Kauf, aber dass die Handlung durch den verschobenen Fokus immer wieder den Faden verliert wird, eher weniger.

Dass PADDINGTON IN PERU trotzdem einen Heidenspaß macht, ist natürlich in erster Linie dem wunderbaren Cast geschuldet. Sally Hawkins hatte sich jedoch vor Drehbeginn entschlossen, nicht mehr für den dritten Teil zurückzukehren. Stattdessen wurde die Rolle der Mary Brown mit Emiliy Mortimer neu besetzt und siehe da: Der Wechsel fällt so gut wie gar nicht auf. Alle anderen Darsteller kehrten zu ihren Rollen zurück, selbst Julie Walters als Mrs. Bird und Jim Broadbent als Mr. Gruber sind wieder am Start. Hugh Grant hingegen fehlt fürchterlich, das können selbst solch wunderbare Schauspieler*innen wie Olivia Colman und Antonio Banderas nicht aufwiegen. Und dass die Drehbuchautoren aus der umkehrten Prämisse – Paddington in seiner gewohnten Umgebung und die Browns in der Fremde – nicht mehr als einen Haufen Gags herausholen konnten, schmerzt ein wenig,

Zwar hätte dem Film ein wenig mehr erzählerischer Ehrgeiz gut getan, trotzdem ist PADDINGTON IN PERU erneut ein herzensguter Film. Daher ist all die vorangegangene Kritik – wie bereits eingangs erwähnt – eigentlich auch nur ein Jammern auf hohem Niveau. Ich bin mir sicher, dass die Reise dieses kleinen Bären noch nicht zu Ende erzählt ist. Und wer weiß, vielleicht finden die Macher des vierten Teils ja diese kleine Quäntchen Perfektion wieder. Ich wäre auf jeden Fall dabei.

Trailer

ab0

Originaltitel

Paddington in Peru (Großbritannien 2024)

Länge

106 Minuten

Genre

Abenteuer / Komödie / Familie

Regie

Dougal Wilson

Drehbuch

Mark Burton, Jon Foster, James Lamont, nach den Kinderbüchern von Michael Bond

Kamera / Director of Photography (DOP)

Erik A Wilson

Darsteller

Hugh Bonneville, Emily Mortimer, Julie Walters, Jim Broadbent, Madeleine Harris, Samuel Joslin, Imelda Staunto,n Carla Tous, Olivia Colman, Antonio Banderas

Original-Stimmen

Ben Whishaw

Deutsche Stimmen

Elyas M’Barek

Verleih

Studiocanal GmbH

Filmwebsite

» zur Filmwebsite

Weitere Neustarts am 30.01.2025