Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Das gelbe Chaos ist wieder da! Nach den drei sensationell erfolgreichen Teilen von „Ich – Einfach unverbesserlich“ (ab 2010) und dem ebenso spektakulären Spin-off „Minions“ (2015) erzählt Regisseur Kyle Balda in seinem Prequel MINIONS – AUF DER SUCHE NACH DEM MINI-BOSS die Vorgeschichte, wie aus einem harmlosen Teenager der Super-Schurke Gru wurde – natürlich mit Hilfe seiner kleinen gelben Helfer, die ständig sinnlose Wörter vor sich hin brabbeln und ihm aufopferungsvoll ergeben sind. Die Kino-Animationsreihe über die skurrilen, archaischen Wesen der Minions hat inzwischen weltweit eine riesige Fangemeinde.

Irgendwann in den 1970er-Jahren: Als Gru (deutsche Stimme: Oliver Rohrbeck) erfährt, dass die berüchtigte Bande der „Fiesen 6“ ihren selbstherrlichen Boss Wilder Knöchelknacker (Thomas Gottschalk) im wahrsten Sinn des Wortes rausgeschmissen hat, bewirbt sich der Teenager für den frei gewordenen Posten. Doch er wird wegen seiner Jugend nicht genommen – aber sein Ehrgeiz ist gepackt. Als Knöchelknacker davon erfährt, entführt er Gru und setzt ihn gefesselt vor einen riesigen Lautsprecher: „Ich werde dir jetzt 48 Stunden lang Disco-Musik vorspielen. Wenn du das überlebst, kommt die Kreissäge!“ Doch der Alte findet Gefallen an dem Knirps, und gemeinsam ziehen sie in den Kampf gegen die „Fiesen 6“. Die in Grus Keller hausenden Minions sind selbstverständlich immer mit dabei – und ihre bizarren Einfälle verblüffen jeden Zuschauer.

Wer einen dieser Filme gesehen hat, weiß, was ihn hier erwartet. Große Überraschungen sind in MINIONS – AUF DER SUCHE NACH DEM MINI-BOSS nicht zu erwarten. Doch für die vielen Fans bieten die oft vorhersehbaren Gags noch genügend Spaß, sich im Kinosessel zu amüsieren. Die Animationstechnik ist natürlich auf dem neuesten Stand, und der Soundtrack ist für Freunde der 70er ein Fest. Dass hier der moralische Zeigefinger nicht andauernd gehoben wird, spricht für die Intelligenz des Produktionsteams. Anarchie ist Trumpf!