Jonathan (Ansel Elgort) lebt ein banales Leben. Er geht zur Arbeit. Er isst alleine. Er spielt Videospiele und er tauscht tägliche Videobotschaften mit John, mit dem er sich ein schlichtes Apartment teilt. Die Leben der Beiden sind miteinander verwoben, allerdings nicht so, wie es zunächst scheint. Die Besonderheit ist, dass sie sich einen Körper teilen und in Schichten leben. Jonathan von 7 bis 19 Uhr und John von 19 bis 7 Uhr. Als John eine der eisernen Regeln bricht, die das Leben der beiden Mitbewohner bestimmt, wird seine Ärztin zunehmend misstrauisch und die Existenz der beiden sowie Autonomie droht zusammenzubrechen.
Zwei Menschen, die sich einen Körper teilen – das klingt zuerst einmal interessant. Leider gelingt es JONATHAN nur ansatzweise, daraus auch Potential zu schöpfen.
Das Setting ist stylisch, die Darsteller überzeugend – eigentlich spricht im ersten Moment nichts dagegen, dass der Regisseur Bill Oliver diesen Film gegen die Wand fahren würde. Doch wenn man im weiteren Verlauf der Handlung mehr und mehr über die Hintergründe erfährt, kommt man gerade als Science-Fiction-Fan nicht umhin, die Logik zu hinterfragen. Gerade hier versagt der Film dann leider immer mal wieder, indem er Kleinigkeiten wie eine eingespeicherte Telefonnummer zuerst bestätigt, dann aber so tut, als wäre alles ganz anders. Das ist gerade deshalb so ärgerlich, weil es absolut vermeidbar gewesen wäre. Und je mehr solcher Plotholes man als Zuschauer entdeckt, desto belangloser wird der Film.
JONATHAN könnte ein starker Sci-Fi-Thriller sein, verfängt sich aber zu sehr in Kleinigkeiten und vergrault so sein Publikum. Schade eigentlich.
Jonathan (USA 2018)
101 Minuten
Drama / Science-Fiction
Bill Oliver
Bill Oliver, Peter Nickowitz
Ansel Elgort, Suki Waterhouse, Patricia Clarkson,
Kinostar Filmverleih GmbH