Best of Cinema: Eiskalte Engel

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Manchmal sind wir unendlich dankbar, dass ein zu Unrecht fast vergessener Film in der Reihe „Best of Cinema“ wieder auf der Kinoleinwand auftaucht. Und genau das passiert mit EISKALTE ENGEL (1999) von Roger Kumble. Hier ist es einem Regisseur, der auch das Drehbuch schrieb, gelungen, einen scheinbar altmodischen Barockroman kongenial auf die heutige Zeit zu übertragen.

Vorbild ist der Roman „Gefährliche Liebschaften“ des adligen Autors Choderlos de Laclos (1741-1803). 1988 gelang dem Briten Stephen Frears unter dem Originaltitel eine meisterliche Verfilmung in Starbesetzung – mit John Malkovich, Glenn Close, Michelle Pfeiffer, Uma Thurman und Keanu Reeves. Und er ließ den Film ganz bewusst in der Barock-Zeit spielen. Ein Jahr später versuchte Miloš Forman mit „Valmont“ etwas Ähnliches. Mit dabei waren unter anderem Colin Firth, Annette Bening und Meg Tilly.

EISKALTE ENGEL spielt an einer elitären Privatschule in New York. Die arroganten Stiefgeschwister Kathryn (Sarah Michelle Gellar) und Sebastian (Ryan Phillippe) schließen eine Wette ab: Sollte es dem unwiderstehlichen Charmeur Sebastian gelingen, bis zu Beginn des neuen Schuljahres die jungfräuliche Tochter Annette (Reese Witherspoon) des neuen Schuldirektors zu verführen, bietet Kathryn ihm als Belohnung an, den Sex seines Lebens zu haben. Ansonsten ist er seinen geliebten Jaguar los. Er nimmt die Herausforderung an.

Natürlich läuft nichts wie geplant. Wie Regisseur Roger Kumble diese Intrigen inszeniert und dabei die bizarre Atmosphäre der High-School nie aus den Augen verliert, ist schlichtweg atemberaubend.

Der Film läuft NUR am 4. Juli in ausgewählten Kinos. Schaut ihn euch an!