Die Rumba-Therapie

Autor: Jan-Barra Hentschel

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Der Mittfünfziger und Dauerraucher Tony (Franck Dubosc, der in Personalunion auch für Regie und Drehbuch verantwortlich war) hat mit dem Leben längst abgeschlossen. Er arbeitet in der französischen Provinz als Schulbusfahrer und versorgt die lieben Kleinen jeden Morgen mit schlüpfrigen Schimpfwörtern. Doch nach einem Herzinfarkt, den er knapp überlebt, rät ihm der Kardiologe (Besetzungscoup: Skandalautor Michel Houellebecq) zu einem anderen Lebenswandel. Und diese Veränderung zeigt uns Dubosc in seiner eher harmlosen Komödie DIE RUMBA-THERAPIE.

Er knüpft Kontakt zu Carmen (Karina Marimon), die er vor Jahren schon vor der Geburt der gemeinsamen Tochter verlassen hatte. Von ihr erfährt er, dass Maria (Louna Espinosa) inzwischen als Tanzlehrerin in Paris arbeitet. Also meldet er sich bei einem von Marias Kursen an – ohne ihr seine Identität zu verraten. Um nicht peinlich aufzufallen, überredet er seine angeblich afrikanisch-stämmige Nachbarin Fanny (Marie Philomène Nga), mit ihm Tanzschritte einzuüben.

Irgendwann riecht Maria den Braten und überredet Tony – als Versöhnungsgeste –, mit ihm bei einem Tanzturnier in Blackpool teilzunehmen. Die Profitänzerin und der Amateur – was für ein dämlicher Drehbucheinfall! Und in Blackpool läuft dann einiges falsch…

Bei diesem Film stimmt nicht viel. Hier wird viel behauptet und nichts bewiesen. Und auch Michel Houellebecq kann diese Komödie nicht retten. „Harmlos“ ist immerhin noch ein moderates Urteil.

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