Das Nonnenrennen

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Dafür sollten wir dem deutschen Verleih dankbar sein! Die französische Komödie DAS NONNENRENNEN von Laurent Tirard trägt bei uns den Untertitel „Tritt fester, Schwester!“ Aua! In Deutschland hat die Klamotte seit Jahrzehnten einen schlechten Ruf. Warum soll es unseren westlichen Nachbarn besser ergehen? Hier ist der Beweis…

In einem kleinen Benediktinerinnen-Kloster in der tiefsten Provinz Frankreichs hat Mutter Oberin Véronique (Valérie Bonneton) das Sagen. Gemeinsam mit ihren Nonnen kümmert sie sich um ein marodes Altersheim im Ort. Doch die Kohle fehlt. Da bietet sich an, das anstehende lokale Radrennen zu gewinnen – das Preisgeld für den Sieger ist beachtlich. Zu dumm, dass keine der Nonnen Rad fahren kann. Dann taucht auch noch Véroniques Erzfeindin, Mutter Oberin Joséphine (Sidse Babett Knudsen), im Kloster auf. Auch sie will das Rennen gewinnen, und ihre Nonnen sind eindeutig die besseren Radlerinnen. Außerdem gibt es dann noch die durchtrainierten (nicht christlichen) Männer mit ihrem engagierten Coach. Kann das gut gehen…

In dieser unsäglichen Klamotte bleibt uns auch nichts erspart. Wer hat sich dieses dämliche Drehbuch ausgedacht? Hier werden die beiden begnadeten Schauspielerinnen Valérie Bonneton und Sidse Babett Knudsen regelrecht verheizt – Stars aus Frankreich und Dänemark. Ein Schlagloch sorgt für Aufregung – und auch der Papst darf ein Wörtchen mitreden. Amen!