Cocaine Bear

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Diesen Bären hat es tatsächlich gegeben. 1985 machte ein Schwarzbär die Wälder von Georgia unsicher, als er die Kokain-Päckchen eines abgestürzten Drogenflugzeugs fand und gleich mehrere verspeiste. Und er hatte den Trip seines Lebens. Daraus machten jetzt die Regisseurin Elizabeth Banks und Drehbuchautor Jimmy Warden mit COCAINE BEAR eine total durchgeknallte Horrorkomödie, in der man nun wirklich nichts ernst nehmen darf. Die zugegeben extrem blutigen Szenen sind so übertrieben inszeniert, dass wohl jeder Zuschauer im Saal merkt: Das ist alles nur Kino!

Ein französisches Wanderpärchen hat in den Wäldern die erste Begegnung mit dem Drogenbär. Das überlebt die Frau leider nicht. Auch einige Möchtegern-Gangster verirren sich auf der Suche nach den Päckchen im Wald, angetrieben von ihrem Boss (Ray Liotta in seiner letzten Rolle). Auch die Polizei hat die Spur bereits aufgenommen. Nur Ranger Liz (Margo Martindale) kann nicht glauben, dass ein durchgedrehter Schwarzbär sein Unwesen treibt. Als dann auch noch die junge Dee Dee (Brooklynn Prince) verschwindet, macht sich ihre verzweifelte Mutter Sari (Keri Russell) erst Vorwürfe – und dann auf die Suche.

Abgebissene Köpfe und Beine zeigen den Weg des Bären – und niemand entkommt seiner Zerstörungswut und Fressgier. Und immer wieder findet das Tier noch ein Kokain-Päckchen, was es natürlich weiter anstachelt. Doch so amüsant es klingt: Dieses drastische Blutbad entlockt uns nur ein Lächeln. Manches hat Elizabeth Banks extrem klamottenhaft inszeniert, andere Sequenzen sind dagegen saukomisch. Leider kommt der Film nur schwer in Gang, denn die Regisseurin führt zu Beginn alle zwei Minuten eine neue Figur ein. Das kann auf die Dauer doch sehr ermüden. Sei’s drum! Ein harmloser Spaß!