Challengers – Rivalen

25.04.2024

Mit CHALLENGERS – RIVALEN kann Megastar Zendaya erneut unter Beweis stellen, warum sie zu den größten Talenten der Filmwelt gehört – und Luca Guadagnino zu den visionärsten Regisseuren…

Einst gehörte Tashi Duncan (Zendaya) zu den erfolgreichsten Tennis-Stars der Welt, bis sie ihre Karriere aufgrund einer Verletzung an den Nagel hängen musste. Jetzt arbeitet sie als erfolgreiche Trainerin, die ihren Ehemann Art Donaldson (Mike Faist) zum Champion aufgebaut hat. Als sich dieser jedoch in einem Formtief befindet, überredet sie ihn, an einem unterklassigen Turnier teilzunehmen, um zu alter Stärke zurückzufinden. Der Plan läuft jedoch ein wenig aus dem Ruder, als sie dort auf den gescheiterten Patrick Zweig (Josh O’Connor) treffen – seinen ehemals besten Freund und Tashis Ex-Lebensgefährten. Als alte Rivalitäten wieder hochkochen, muss sich Tashi die Frage stellen, wie hoch ihr Einsatz sein wird, um zu gewinnen…

Mit seinen Filmen hat Luca Guadagnino schon immer für Aufsehen gesorgt – ob mit „I Am Love“ (2009) mit Tilda Swinton oder „A Bigger Splash“ (2015) mit Ralph Fiennes, Dakota Johnson, Matthias Schoenaerts und Tilda Swinton. Seinen Durchbruch erreichte der im italienischen Palermo geborene Regisseur jedoch mit „Call Me By Your Name“ (2017), grandios besetzt mit Timothée Chalamet und Armie Hammer. Es folgten „Suspiria“ (2018), sowie „Bones And All“ (2022).

Und jetzt also CHALLENGERS – RIVALEN, der aufgrund des Hollywood-Streiks im vergangenen Jahr mit etlicher Verspätung in die Kinos kommt. Das erfreulichste an diesem Film ist, dass Zendaya hier endlich einmal eine Figur spielen darf, die ihrem wahren Alter entspricht. Bislang war die 27-jährige aufgrund ihres jugendlichen Aussehens überwiegend und maximal als Highschool-Schülerin zu sehen, wie beispielsweise in den letzten Spiderman-Verfilmungen mit Tom Holland oder in der Serie „Euphoria“. Und ja, man nimmt ihr tatsächlich ab, dass sie verheiratet ist und ein Kind hat. Wenn man weiß, wie glücklich Zendaya darüber ist, dann bleibt zu hoffen, dass sie in Zukunft häufiger solche Rollen spielen darf.

Beeindruckend ist aber auch, wie Guadagnino hier den Tennissport mit einer Dreiecks-Liebe kombiniert. Das hat es meines Wissens so bislang noch nicht gegeben. Denn der Regisseur interessiert sich nicht für den Tennissport an sich, sondern benutzt ihn als eine Art Metapher für den Spannungsbogen, der sich zwischen den drei Protagonisten aufbaut. Wenn sich beispielsweise die Köpfe der Zuschauer bei einem Match typischerweise dem Ball folgend bewegen, während Zendayas Gesicht starr bleibt – den Blick immer auf den Spieler gerichtet –, ist das Ergebnis eine eindrucksvolle Szene, die viel mehr über ihre Figur aussagt, als jedwede Erklärung. Auch sonst zeigt Guadagnino zusammen mit seinem Kameramann Sayonbhu Mukdeeprom so viele unfassbar starke Einstellungen, dass man CHALLENGERS – RIVALEN allein schon wegen der Optik sehen muss.

Guadagnino erzählt seine Geschichte, geschrieben von Justin Kuritzkes, zudem nicht linear, sondern springt zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her. Das ist anfangs etwas verwirrend durch relative Zeitangaben wie „drei Jahre zuvor“, „vier Tage später“ oder „zwei Wochen zuvor“. Der Film gibt dem Zuschauer jedoch ein entscheidendes Hilfsmittel an die Hand: durch Zendayas Haarlänge lässt sich sehr schnell erfassen, in welcher Zeitebene wir uns gerade befinden.

Auch wenn die einzelnen Figuren nicht unbedingt als Sympathieträger herüberkommen, ist CHALLENGERS – RIVALEN ein absolutes Faszinosum, das man aufgrund der eindrucksvollen Bilder unbedingt auf der großen Leinwand genießen sollte.

Trailer

ab12

Originaltitel

Challengers (USA 2023)

Länge

132 Minuten

Genre

Drama / Romanze

Regie

Luca Guadagnino

Drehbuch

Justin Kuritzkes

Darsteller

Zendaya, Josh O'Connor, Mike Faist

Verleih

Warner Bros. Entertainment GmbH

Filmwebsite

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