Und dann kam Dad

25.05.2023

Gleich vorweg: Es gibt Filme, die die Welt nicht braucht! Eines muss ich leider deutlich sagen – UND DANN KAM DAD von Laura Terruso ist sogar für Hollywood-Verhältnisse ein Armutszeugnis für das beliebte Genre der RomComs. Nein, danke! Die Goldenen Himbeeren im nächsten Jahr warten schon!

Der bislang nur in den USA bekannte Stand-Up-Comedian Sebastian Maniscalco, der auch Co-Autor des Drehbuchs war, spielt in UND DANN KAM DAD quasi sich selbst – sein richtiger Name ist auch sein Rollenname. Sebastian ist ein erfolgreicher Hotelmanager in Chicago und lebt mit Ellie (Leslie Bibb) zusammen, die sich als Malerin versucht – aber immer nur das gleiche Motiv auf ihren Gemälden benutzt, immerhin in wechselnden Farben. Sebastians Vater Salvo (Robert De Niro) ist ein aus Sizilien eingewanderter Friseur der seine Kundinnen auch noch in seinem Alter mit verwegenen Frisuren beglückt.

Als Sebastian Ellie endlich die entscheidende Frage stellen will, fragt er seinen Vater um Rat und bittet ihn um den Ring seiner Großmutter. Nur unter einer Bedingung willigt Salvo ein: Er will zunächst die zukünftigen Schwiegereltern seines Sohnes persönlich kennenlernen. Diese zählen zu den einflussreichsten Familien Neuenglands, Bill Collins (David Rasche) gehört ein Hotel-Imperium, seine Frau Tigger (Kim Cattrall) ist eine populäre TV-Moderatorin. Sebastian befürchtet zu Recht einen Culture-Clash und lehnt ab: Sein eher simpel gestrickter Vater und die arroganten Neureichen – das wird nicht funktionieren.

Doch als Sebastian und Ellie anlässlich des 4. Juli in das luxuriöse Sommerhaus der Collins’ eingeladen werden, schlägt Elie vor, dass Salvo mitkommt. Dort treffen sie auch auf die beiden Collins-Söhne: den blasierten Lucky (Anders Holm) und den in sich gekehrten Doug (Brett Dier), der sich zur Zeit auf einem Meditations-Trip befindet. Da passt Salvo nun wirklich nicht dazu.

Von Anfang an tritt der Sizilianer von einem Fettnäpfchen ins nächste. Und da lässt Robert De Niro kein Klischee aus – dass man manchmal gar nicht mehr hinschauen will. Nach diversen Missgeschicken bietet Salvo an, zur Versöhnung selbst zu kochen. Er serviert „Spaghetti con pavone“, was jedem der Anwesenden wunderbar schmeckt. Was sie nicht wissen: In Ermangelung von frischem Fleisch (es ist Feiertag!) schlachtet Salvo einen der Stars des weitläufigen Anwesens – einen Pfau. Gags dieser „Güte“ durchziehen den ganzen Film.

Warum Robert De Niro diese peinliche Rolle übernommen hat, ist mir ein Rätsel: Braucht er Geld? Sebastian Maniscalco mag ein akzeptabler Comedian sein, nur schauspielern kann er nicht. Da ist fremdschämen an der Schmerzgrenze angesagt. Diese Klamotte ist ein filmischer Tiefpunkt des Jahres!

Trailer

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Originaltitel

About My Father (USA 2023)

Länge

96 Minuten

Genre

Komödie

Regie

Laura Terruso

Drehbuch

Sebastian Maniscalco, Austen Earl

Darsteller

Sebastian Maniscalco, Robert De Niro, Kim Cattrall, Leslie Bibb

Verleih

Leonine Distribution GmbH

Filmwebsite

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