Mit SPOILER ALARM erzählt Regisseur Michael Showalter die lebensbejahende Geschichte von Michael Ausiello und dessen Partner Kit Cowan, die beide plötzlich mit einer schrecklichen Nachricht umgehen müssen.
Der Film- und TV-Journalist Michael Ausiello (Jim Parsons) führt mit seinem Partner Kit Cowan (Ben Aldridge) jahrelang eine glückliche Beziehung. Das ändert sich jedoch schlagartig, als Cowan eine niederschmetternde Diagnose bekommt, die besagt, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hat…
Wer sich wie ich schon länger mit US-amerikanischen Filmen und TV-Serien beschäftigt hat, dem dürfte der Name Michael Ausiello durchaus schon mal über den Weg gelaufen zu sein. Lange Zeit war dieser bei der US-Fernsehzeitschrift „TV Guide“ beschäftigt und berichtete u.a. über neue Episoden diverser TV-Serien, bis er sich irgendwann – und gemeinsam mit seinem Kollegen Matt Mitovitch – selbständig machte und mit tvline.com ein bis heute eindrucksvolles TV- und Filmportal an den Start brachte.
Bereits zu der Zeit berichtete er auf seinen privaten Social Media Accounts sporadisch vom Kampf seines Partners gegen den Krebs, was er später in seinem Roman „Spoiler Alert: The Hero dies“ zu Papier brachte. Dass der Filmtitel jetzt auf SPOILER ALERT (im Original) bzw. SPOILER ALARM reduziert wurde, verstehe ich hingegen nicht so wirklich, denn kaum einer wird wissen, was es mit diesem Titel überhaupt auf sich hatte.
Nun, im Rahmen seiner journalistischen Tätigkeit musste Ausiello immer wieder aufpassen, seinen Lesern nicht zu viel zu verraten, insbesondere keine Plot-Wendungen oder Überraschungen. Dadurch entstand der Begriff „Spoiler Alert“, wenn man dann doch mal etwas verraten musste. Somit waren diejenigen gewarnt, die sich um alles in der Welt selbst überraschen lassen wollten. Der Original-Titel des Romans ist also so eine Art Reminiszenz an Ausiellos Tätigkeit.
Im Film wird Ausiello von Jim Parsons dargestellt, der zusammen mit seinem Mann Todd Spiewak auch als Produzent fungiert. Parsons, den viele sicherlich als Sheldon in „The Big Bang Theory“ kennen, entpuppt sich dabei als Idealbesetzung. Er trägt den Film mit Leichtigkeit und zeigt, dass in ihm so viel mehr steckt, als der seltsame theoretische Physiker, den er zwölf Jahre lang gespielt hat.
Natürlich haben wir bereits viele Filme gesehen, bei denen ein Paar mit einem ähnlichen Schicksalsschlag umgehen muss. Trotzdem hebt sich SPOILER ALARM wohlwollend ab, vor allem durch seinen Humor. Schließlich war auch Ausiello ein verrückter Hund, der u.a. nie einen Hehl aus seiner absurden Begeisterung für die Schlümpfe gemacht hat. Ebenso wenig aus seiner Obsession gegenüber der Schauspielerin Keri Russell, die damals äußerst erfolgreich in der TV-Serie „Felicity“ zu sehen war. Kein Wunder also, dass SPOILER ALARM mit einem kurzen Ausschnitt aus dieser Serie endet.
SPOILER ALARM ist ein herzensguter Film, der zwar mit einer traurigen Geschichte um die Ecke kommt, in Punkto Menschlichkeit aber aus dem Vollen schöpft. Schön, dass es solch ehrliche Filme noch gibt.
Spoiler Alert (USA 2023)
113 Minuten
Drama
Michael Showalter
David Marshall Grant, Dan Savage, basierend auf dem Roman "Spoiler Alert: The Hero Dies" von Michael Ausiello
Jim Parsons, Ben Aldridge, Sally Field, Bill Irwin, Nikki M. James, Jeffery Self, Antoni Porowski
Universal Pictures International Germany GmbH