Die seit 1997 im Exil in Paris lebende iranische Regisseurin Marjane Satrapi ist bekannt für ihre mehr als merkwürdigen Filme. Nicht so Wohlgesonnene bezeichnen sie eher als „unausgegoren“. Die gelernte Comiczeichnerin überraschte 2007 mit ihrem Spielfilmdebüt, dem überzeugenden Animationsfilm „Persepolis“. Doch in „The Voices“ (2014) musste sich Ryan Reynolds als Serienmörder mit den Köpfen seiner weiblichen Opfer unterhalten, und im vermeintlichen Biopic über Marie Curie (2019) erlebten wir Zuschauer den Atombombenabwurf auf Hiroshima. Nanu? Auch PARIS PARADIES ist ziemlich durchwachsen. Der in der französischen Hauptstadt spielende Episodenfilm entpuppt sich als eine konfus zusammengewürfelte Meditation über das Thema Tod. Denn schlüssig ist das alles nicht!
Ein Reality-TV-Moderator (André Dussollier) dreht am liebsten auf Friedhöfen, eine alternde Operndiva (Monica Bellucci) wurde irrtümlich für tot erklärt, will aber noch einmal ihre Bravourarie „Casta Diva“ live singen, eine lebensmüde 17-Jährige (Charline Balu-Emane) wird entführt und von ihrem Peiniger gefoltert, ein Stuntman (Ben Aldridge) hat Angst vor dem nächsten gefährlichen Dreh und will lieber seinem Sohn Paris zeigen, ein Kommissar (Roschdy Zem) hetzt auf der Suche nach Verbrechern durch die Metropole.
Da passt nicht viel zusammen, und auch die unzähligen Filmstars (sogar Almodóvar-Ikone Rossy de Palma ist mit dabei) können den Film nicht retten. Ein netter Versuch mit sympathischen Schauspielern, mehr nicht! Mit schwarzem Humor hätte man einiges retten können. Doch der fehlt. Das Paradies ist anderswo.
Paradis Paris (Frankreich 2024)
109 Minuten
Komödie / Drama
Marjane Satrapi
Marie Madinier, Marjane Satrapi
Monica Bellucci, Charline Balu-Emane, Rossy de Palma, Eduardo Noriega, André Dussollier, Alex Lutz, Ben Aldridge, Roméo Grialou, Gwendal Marimoutou, Roschdy Zem, Martina Garcia
Studiocanal GmbH