Neue Geschichten vom Franz

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Ein Kinderfilm als „Film der Woche“? Das ist in der deutschen Kinolandschaft eher selten. Doch der Film NEUE GESCHICHTEN VOM FRANZ von Johannes Schmid hatte das Glück, dass in dieser Woche die Konkurrenz eher schwächelte. Und so erleben wir einen saukomischen Kinderspaß, der uns (hoffentlich) alle begeistert.

Frei nach den erfolgreichen Büchern vom Christine Nöstlinger erzählt der Film diesmal nur eine (!) Geschichte – deshalb ist der Titel etwas irreführend. Doch nach dem Erfolg von „Geschichten vom Franz“ musste natürlich der zweite Teil her. Und er funktioniert! Dass Astrid Lindgrens Klassiker „Kalle Blomquist“ dabei eine wichtige Rolle spielte – wen stört’s?

In den Sommerferien gehen die Kinder Franz (Jossi Jantschitsch), Gabi (Nora Reidinger) und Eberhard (Leo Wacha) auf turbulente Verbrecherjagd – und decken dabei ein ganz anderes Geheimnis auf. Der etwas klein geratene Franz muss sich damit abfinden, das seine Freundin Gabi nach Höherem strebt: Sie will als Hobby-Detektivin einer Wiener Einbrecher-Bande das Handwerk legen. Zu dumm, dass ihr ständig Franz’ bester Freund Eberhard in die Quere kommt. Doch was führen Franz’ Nachbarin Frau Berger (Maria Bäl) und Lehrer Zickzack (Rainer Egger) im Schilde? Und wie können Franz’ Eltern (Ursula Strauss, Simon Schwarz) ihrem Sohn helfen?

Regisseur Johannes Schmid weiß, wie man einen Kinder-Krimi inszeniert. Der Klassiker „Emil und die Detektive“ zeigte schon in den 1930er-Jahren, wie dies funktioniert. Komik, Timing, Spannung, Freundschaft – und auch diesmal stimmt alles: Der Funke springt über.

Es gibt Kinofans, die einen Bogen um Kinderfilme machen. Aber warum? NEUE GESCHICHTEN VOM FRANZ ist ein Versuch wert. Es lohnt sich!