My Big Fat Greek Wedding – Familientreffen

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

„My Big Fat Greek Wedding“ hatte 2002 den Nerv der Zeit getroffen. Regisseurin, Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin Nia Vardalos hatte damals – leicht verfremdet – ihr eigenes Liebesleben ins Kino gebracht. Der britische Komödien-Hit „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ (1994) mit Hugh Grant gab natürlich das Modell für den Überraschungserfolg ab.

Eine Hochzeit geht immer: Eine eher füllige griechische Immigrantin verliebt sich in den USA in einen Amerikaner und heiratet ihn – gegen den anfänglichen Widerstand ihrer Eltern. Auch der (zugegeben lahme) Nachfolger „My Big Fat Greek Wedding 2“ (2016) spielte in den USA und zeigte die Probleme der Mutter mit ihrer Teenager-Tochter. Im dritten Teil MY BIG FAT GREEK WEDDING – FAMILIENTREFFEN dürfen jetzt Toula (Nia Vardalos) und ihr Mann Ian (John Corbett) endlich nach Griechenland reisen.

Auf seinem Sterbebett hatte Toula ihrem Vater versprochen, sein Tagebuch dessen drei Jugendfreunden zu übergeben. Doch bei der Ankunft auf der abgelegenen Insel müssen Toula und Ian erkennen: Im ausgestorbenen Heimatdorf ihres Vaters leben nur noch sechs (!) Menschen – und von den drei Männern fehlt jede Spur. Doch natürlich dürfen wir ein Happyend erwarten – und uns auf eine weitere Hochzeit freuen…

Auch diesmal hat Regisseurin Nia Vardalos wieder das Drehbuch geschrieben und die weibliche Hauptrolle übernommen. Was für den Film spricht: endlich Griechenland! Denn die Schauwerte sind überwältigend. Doch der Rest ist eher bieder, brav und vorhersehbar. Dieser zweite Aufguss hätte nicht nötig getan. Im Deutschen gibt es dafür ein wunderschönes, zweideutiges Wort: nett!