Meine Chaosfee & ich

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Kinder-Animationsfilme haben in Luxemburg eine lange Tradition. Hier hat ein kleines europäisches Land sein besonderes Potenzial entdeckt. Den Kindern wird dabei der Widerspruch zwischen Natur und hässlicher Großstadt auf spielerische Weise nahe gebracht – MEINE CHAOSFEE & ICH von Caroline Origer macht Spaß – nicht nur für die ganz Kleinen.

Wehmütig verabschiedet sich die zwölfjährige Maxie (Stimme: Lisa-Marie Koroll) von ihrem Landleben und vor allem von ihrem geliebten Baum, den sie noch einmal umarmt. Ihre Mutter hat einen Job und einen neuen Freund in einer Patchwork-Familie in der Großstadt gefunden – und Maxie muss leider mitfahren.

Parallel dazu erzählt der Film die Geschichte der Zahnfee Violetta (Stimme: Jella Haase), die wieder einmal durch die Zahnfee-Prüfung gerasselt ist. Durch Zufall lernt sich das ungleiche Paar kennen und entwickelt eine unverbrüchliche Freundschaft. Zu dumm, dass Violetta durch ihr chaotisches Verhalten ihre neue Freundin von einem Unglück ins nächste stürzt. Um das Schlimmste zu verhüten, müssen die beiden ein geheimes Portal finden, um von einem Universum ins nächste zu gelangen. Das kennen wir von unzähligen Fantasy-Filmen. Im Mittelpunkt steht das „letzte“ Gewächshaus der grauen Großstadt – doch dieser grünen Oase droht die Zerstörung.

Der Animationsfilm ist sehr liebevoll und sehr bunt inszeniert. Der allzu reale Alltag und die märchenhafte Fantasiewelt sind wunderbar eingefangen – und auch die deutsche Synchronfassung sorgt für eine Überraschung: Mit dabei sind Lisa-Marie Koroll („Bibi & Tina“) und Jella Haase.

P. S. Der Film lief als Beitrag des Kinder- und Jugend-Filmfestes „Michel“ im Rahmen von Filmfest Hamburg.